Ärztliche Weiterbildung muss reorganisiert und neu finanziert werden

Im Rahmen der geplanten Klinikreform muss auch die fachärztliche Weiterbildung neu organisiert werden. Außerdem bedarf es tariflicher und finanzieller Absicherung, so der Marburger Bund in seinem neuesten Positionspapier.

Sicherung der ärztlichen Versorgung bedeutet Nachwuchs fördern

Zur Sicherung einer zukünftigen ärztlichen Versorgung insbesondere mit Fachärzten sieht der Marburger Bund Handlungsbedarf. Dazu hat der Verband am Donnerstag ein neues Positionspapier mit Lösungsvorschlägen vorgelegt. Gründe dafür, so die mb-Vorstandsmitglieder Professor Henrik Herrmann (Präsident der LÄK Schleswig-Holstein) und Dr., Hans-Albert Gehle (Präsident der LÄK Westfalen-Lippe), sind:

Daraus resultieren Probleme, die dazu führen, dass  laut aktuellem mb-Monitor ein Viertel der Nachwuchsärzte einen Berufsausstieg erwägen.

Neues Positionspapier des Marburger Bundes zur ärztlichen Weiterbildung 

In seinem neuen Positionspapier fordert der Marburger Bund deshalb:

Finanzierung der fachärztlichen Weiterbildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Über  vorhandene Weiterbildungskapazitäten  haben die Kammern volle Transparenz, wie Herrmann und Gehle versichern. Kenntnislücken gebe es noch hinsichtlich der Weiterbildungsjahre, in denen sich die Nachwuchsärzte genau befinden. Dazu würden im Moment Register geschaffen.

Eine Herausforderung, so die Kammerpräsidenten, werde die Finanzierung der fachärztlichen Weiterbildung sein. Dies müsse als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Vor dem Hintergrund des Finanzbedarfs für die Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, die letztes Jahr 500 Millionen Euro überstiegen hat, sei für die Finanzierung der Facharzt-Weiterbildung ein Betrag von 1 bis 1,5 Milliarden Euro notwendig. Ferner bedürfe auch die Organisation der Weiterbildung und die dafür notwendige Ausstattung von Praxen durch Räume und Technik einer Finanzierung.