Körperliche Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, …

… sondern auch der Seele. Diese Erkenntnis ist nun nicht mehr ganz neu. Neu ist aber eine Studie zu diesem Thema, die beim ERS in London vorgestellt wurde. Demnach reduziert regelmäßige körperliche Aktivität bei COPD-Patienten das Risiko für Angsterkrankungen und Depressionen. Mit 11% bzw. 15% nicht unbedingt gewaltig, dafür aber signifikant.

Körperliche Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, …

… sondern auch der Seele. Diese Erkenntnis ist nun nicht mehr ganz neu. Neu ist aber eine Studie zu diesem Thema, die beim ERS in London vorgestellt wurde. Demnach reduziert regelmäßige körperliche Aktivität bei COPD-Patienten das Risiko für Angsterkrankungen und Depressionen. Mit 11% bzw. 15% nicht unbedingt gewaltig, dafür aber signifikant.

Erhöhte Prävalenz von Depression und Angst bei COPD-Patienten

Besondere Relevanz gewinnt das Ergebnis durch den Umstand, dass die Prävalenz dieser psychischen Leiden bei den Lungenkranken viermal so hoch ist wie in der Normalbevölkerung. Nämlich fast 40% versus weniger als 10%, wie die Autoren aus der Schweiz und den Niederlanden betonen. Sie schlagen deshalb entsprechende Förderprogramme vor.

In der Studie wurden 409 COPD-Patienten aus Hausarztpraxen über fünf Jahre beobachtet. Der seelische Zustand und sechs somatische Kategorien von Komorbiditäten wurden mittels Fragebogen erfasst. Für letztere fanden die Wissenschaftler übrigens keine statistisch signifikante Assoziation mit dem Bewegungslevel. Dabei gilt körperliche Inaktivität als stärkster Mortalitäts-Prädiktor bei COPD und als wichtiger Risikofaktor für die häufig anzutreffenden Begleiterkrankungen.

Körperliche Aktivität ist essenziell

Motivieren Sie Ihre Patienten auf jeden Fall zu ausreichender Bewegung. Die Lungenrehabilitation durch körperliche Aktivität wirkt bekanntlich der Abnahme von Lungenfunktion und Muskulatur entgegen. Sie ist neben der effektiven Bronchodilatation ein substanzieller Bestandteil des COPD-Managements.

Der seelische Effekt ist ein weiterer, präventiv-therapeutischer Vorteil. Denken Sie dabei aber auch an die umgekehrte Assoziation, nämlich an die aktivitätsmindernde Wirkung einer depressiven Symptomatik. Das Erkennen einer Depression ist gerade bei geriatrischen Patienten nicht immer leicht.

Referenzen:

Puhan M et al. Physical activity and risk of comorbidities in patients with chronic obstructive pulmonary disease. ERS (European Respiratory Society) International Congress. London, 5 September 2016.

Dueñas-Espín I et al. Depression symptoms reduce physical activity in COPD patients: a prospective multicenter study. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2016;11:1287-95.