Auf das Fasten-Thema aus dem letzten Beitrag werden wir demnächst nochmal zurückkommen, vielleicht dann schon mit neuen Erkenntnissen vom Diabetologen-Kongress in Hamburg. Der startet nämlich heute. Das esanum-Team ist mit einem eigenen Stand (Nr. 56) vertreten.
Wenn Sie schon in Hamburg sind oder noch hinkommen – besuchen Sie uns! Wir freuen uns auf einen angeregten Austausch und natürlich auf Ihre Vor-Ort-Teilnahme an der esanum-Fachdiskussion, mit der wir das Kongress-Motto aufgreifen und Sie fragen: Woran machen Sie den Fortschritt für unsere Patienten fest?
Wenn Sie nicht nach Hamburg fahren können oder wollen, dann schauen Sie einfach wieder hier im Blog vorbei, um zu erfahren, was Sie eventuell verpasst haben – oder auch nicht … An der oben verlinkten Fachdiskussion können Sie jedenfalls auch so locker online teilnehmen, ob in der Praxis, zuhause oder unterwegs.
Ein Megatrend und ein Mega-Thema in den Fachmedien und auch beim Kongress ist auf jeden Fall die Digitalisierung und wie sie den Praxisalltag verändert. Ein Fortschrittstreiber ersten Ranges ist sie auf jeden Fall – ob jeweils in die gewünschte Richtung, steht auf einem anderen Blatt. Da können Sie vermutlich auch schon ein Lied zu singen. Mal sehen, ob neue und relevante Strophen bei der Jahrestagung hinzukommen.
In einer Pressemitteilung im Vorfeld des Kongresses heißt es dazu:
"Benötigen Menschen mit Diabetes in zehn Jahren noch einen Diabetologen, wenn Algorithmen die Technologie-Produkte steuern, das Wissensmanagement organisieren, über Big-Data-Analysen Empfehlungen für Diagnostik und Therapie liefern und sogar zukünftige Krankheitsverläufe prognostizieren können?"
Eine rhetorische Frage, wie jedem Kollegen klar sein dürfte. Die naheliegende Antwort kommt gleich im Anschluss von Prof. Lutz Heinemann: "Der Diabetologe wird trotz oder auch wegen dieser Entwicklung unersetzbar bleiben." Heinemann ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die Anfang des Jahres eine "Task Force Digitalisierung" gegründet hat. Die ist sicher sinnvoll und nötig, um zum Vernetzungsprozess, den die Gematik GmbH im Regierungsauftrag betreibt, fachspezifische Expertise beizusteuern.
Und jetzt lassen wir noch kurz Prof. Dirk Müller-Wieland, Kongresspräsident und Mediensprecher der DDG, zu Wort kommen: "Diabetes ist eine Datenmanagement-Erkrankung. Einerseits müssen sensible Patientendaten geschützt werden, andererseits müssen wir aber auf die Nutzung von Patientendaten für die Zwecke von Forschung und Wissenschaft bestehen, um die Chancen der Big-Data-Analysen für die Diabetologie einsetzen zu können."
In mehreren Symposien wird beim Kongress über Potenziale und Risiken der Digitalisierung diskutiert werden: über Big Data, Apps und Telemedizin und über die Dateninterpretation aus den verschiedenen Geräten wie z.B. Insulinpumpen, Systemen zur kontinuierlichen Glukosemessung und Wearables.
Nochmal Heinemann: "Ärzte, die patientenorientiert arbeiten, werden die Entlastung durch Big Data als digitale Entscheidungshilfen für Diagnostik und Therapie begrüßen und gleichzeitig die Zeit für die Sprechende Medizin als Folge einer immer mehr personalisierten Diabetologie nutzen." Klingt gut. Ist es das auch? Dazu haben wir uns in diesem Blog ja auch schon Gedanken gemacht: Diabetes und Big Data: Wie kann die Digitalisierung Patienten und Ärzte unterstützen?.
Ein weiteres spannendes Thema, dem wir nachgehen werden, sind die Fortschritte in der Pharmakotherapie und die in einem Symposium adressierte Frage: "Müssen die Leitlinien nach den jüngsten Studien umgeschrieben werden?"
Außerdem interessiert uns, ob es zur "Diabetologie 2025“, der wir ja nun schon wieder ein halbes Jahr näher gerückt sind, etwas Neues zu vermelden gibt.
Wir wünschen Ihnen schöne Tage rund um Christi Himmelfahrt – ob beim Kongress, in der Praxis oder Klinik, zuhause oder im Urlaub!
Aktuelle Expertenbeiträge zu diesem Thema lesen Sie jede Woche neu im esanum Diabetes Blog.