Dass das Bildungsniveau einer Familie normalerweise den Werdegang der Kinder schon vorbestimmt, ist nicht allzu weit hergeholt. Die Entdeckung von Entero- und Milchsäurebakterien im Mutterleib stellte eine Forschungsgruppe der Universität Valencia in einen Zusammenhang mit dem Krankheitsprofil und dem Werdegang der Kinder. Asthmatische Erkrankungen waren bei Kindern mit einer großen Zahl an Milchsäurebakterien, Ekzeme vor allem bei denen mit Enterobakterien zu verzeichnen. Außerdem ergab sich, dass die Kinder mit milchsäurebildenden Bakterien überwiegend von Müttern mit Hochschulabschluss und Bioernährung, diejenigen mit Enterobakterien vor allem von denen ohne hohen Bildungsgrad und Nikotinabhängigkeit stammten.
Zunächst ist die Präzision des Ergebnisses erstaunlich- wenn man betrachtet, dass nur 20 Babys untersucht worden sind, scheint das Resultat ziemlich hart in Schubladen verpackt zu sein. Doch realistisch betrachtet stimmen solche Einteilungen normalerweise. Die Zukunft eines Kindes wird von der Lebensgestaltung der Eltern geprägt- ihrer Bildung, ihrer Ernährung, ihren Interessen und Werten. Obwohl in den entwickelten Ländern jeder seine Lebensgestaltung letztendlich in gewissen Grenzen selbst in die Hand nehmen kann- sind es dennoch Ausnahmen, die aus einer bildungsfernen Familie ausbrechen und statt der Arbeit die Universität wählen. Dass auch die Entwicklung des Mikrobioms schon im fetalen Stadium entschieden wird, scheint den Lauf des Lebens noch vorbestimmter sein zu lassen. Mit diesem Wissen sollten wir wohl verstärkt solchen Familien eine pro- und präbiotische Ernährung ans Herz legen.
Nehmen Sie sich im allgemeinen Zeit dazu und wie sieht ihre Empfehlung dann konkret aus?