Erste Ergebnisse der Phase-3-Studie KEYNOTE 564 zeigen, dass eine adjuvante Therapie mit Pembrolizumab nach einer Nephrektomie das krankheitsfreie Überleben von Patient:innen mit lokoregionärem klarzelligem Nierenzellkarzinom (RCC) verbessert.
Die Nephrektomie ist die Standardbehandlung für lokoregionäres Nierenzellkarzinom. Allerdings kommt es bei fast der Hälfte der Patient:innen nach der Operation zu einem Krankheitsrückfall, der mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden ist. Eine wirksame perioperative Therapie zur Verringerung dieses Risikos bleibt ein ungedeckter Bedarf. Die randomisierte Phase-3-Studie "KEYNOTE 564" (NCT03142334) untersucht die Wirkung von Pembrolizumab im Vergleich zu Placebo als adjuvante Therapie bei Patient:innen mit RCC.
Insgesamt wurden 994 Patient:innen mit histologisch gesichertem klarzelligem Nierenzellkarzinom in die Studie aufgenommen und 1:1 auf Pembrolizumab (300 mg Q3W für 1 Jahr) oder Placebo randomisiert. Der primäre Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben bei allen randomisierten Patient:innen. Das Gesamtüberleben war ein wichtiger sekundärer Endpunkt, ebenso wie die Sicherheit/Verträglichkeit. Dr. Toni Choueiri des Dana-Farber Cancer Institute in Boston, Massachusetts, USA, präsentierte die Ergebnisse der ersten Zwischenanalyse von "KEYNOTE 564" [1].
Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24,1 Monaten wurde der primäre Endpunkt des krankheitsfreien Überlebens erreicht (Median für beide Arme nicht erreicht, HR 0,68; P=0,0010). Die geschätzte krankheitsfreie Überlebensrate nach 24 Monaten betrug 77,3% im Pembrolizumab-Arm gegenüber 68,1% im Placebo-Arm. Insgesamt war der Vorteil für das krankheitsfreie Überleben über alle Untergruppen hinweg konsistent (Alter, Geschlecht, ECOG PS, PD-L1-Status, metastatisches Staging). Die Daten zum Gesamtüberleben sind noch nicht ausgereift. Zum Zeitpunkt des Daten-Cut-Offs wurden nur insgesamt 51 Gesamtüberlebensereignisse beobachtet (18 im Pembrolizumab-Arm, 33 im Placebo-Arm).
Die geschätzte Gesamtüberlebensrate nach 24 Monaten betrug 96,6% mit Pembrolizumab gegenüber 93,5% mit Placebo. Unerwünschte Ereignisse aller Art wurden bei 470 Patient:innen (96,3%), die mit Pembrolizumab behandelt wurden, und 452 Patient:innen (91,1%), die mit Placebo behandelt wurden, beobachtet. Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3-5 traten bei 158 Patient:innen (32,4%) unter Pembrolizumab und 88 Patient:innen (17,7%) unter Placebo auf.
Dr. Choueiri schloss: "KEYNOTE 564 ist die erste positive Phase-3-Studie mit einem Checkpoint-Inhibitor beim adjuvanten Nierenzellkarzinom, und diese Ergebnisse unterstützen Pembrolizumab als potenziellen neuen Behandlungsstandard für Patient:innen mit Nierenzellkarzinom in der adjuvanten Behandlung." Weitere Nachbeobachtungen sind für den wichtigen sekundären Endpunkt des Gesamtüberlebens geplant.
Quelle:
1. Choueiri TK, et al. Pembrolizumab versus placebo as post-nephrectomy adjuvant therapy for patients with renal cell carcinoma: Randomized, double-blind, phase III KEYNOTE-564 study. ASCO 2021 Virtual Meeting, abstract LBA5.