Stach-Jablonski, Ksenija, PD Dr. med., Universitätsklinikum Mannheim, Diabetes Kongress der DDG 2024, Lipidologie-Update 2024 für die Diabetologie: Bewährtes und Neues, Statinintoleranz, 10.5.2024
Bisher gibt es keine einheitliche Definition der Statinintoleranz, doch auf dem Gebiet tut sich derzeit einiges, sodass davon auszugehen ist, dass diese Lücke bald geschlossen wird. Generell ist das Auftreten von statin-assoziierten Muskelsymptomen (SAMS) in verschiedenen Ausprägungen ein klinisches Anzeichen für eine Intoleranz. Dabei können die Symptome von einer leichten Myopathie bis hin zur Rhabdomyolyse reichen.
Die Diagnostik ist oft langwierig und sollte nicht nur aus der Bestimmung des CK-Wertes bestehen. Besonders wichtig: auch Menschen, die ohne nachweisbare CK-Erhöhung Muskelschmerzen unter einer Statintherapie haben, können an SAMS leiden. Andersherum gibt es auch Betroffene, die einen erhöhten CK-Spiegel haben, aber keine Muskelbeschwerden. Hier liegt dann kein SAMS vor.
Eine Statinintoleranz kann generell jeden treffen. Doch es gibt gewisse Risikofaktoren, die Patientinnen oder Patienten besonders gefährden:
Prinzipiell erhöht die Einnahme von Statinen das Diabetesrisiko minimal – vor allem jedoch in der Population, die bereits an einem Prä-Diabetes leidet. Das Risiko bei niedriger Statindosierung ist relativ gering, jedoch steigt es bei hochdosierter Therapie mit den Lipidsenkern an. Auch hier gilt: vor allem Menschen mit bereits bestehendem Prä-Diabetes sind gefährdet.
Es ist wichtig, Betroffene über dieses Risiko aufzuklären und zu erklären, dass die Risikoerhöhung vor allem für diejenigen relevant ist, die bereits die Prädisposition für einen Diabetes mitbringen. Studien haben nachgewiesen, dass durch dieses vorgehen, die Compliance, aber auch die Toleranz des Arzneimittels gesteigert wird.
Die wichtigste Empfehlung lautet: das richtige Statin in der richtigen Dosierung für den richtigen Patienten. Das bedeutet, idealerweise sollten die Höchstdosierungen vermieden werden. Potente Statine wie Atorvastatin und Rosuvastatin sollten die erste Wahl sein und nach Notwendigkeit früh mit Ezetimib kombiniert werden. Liegt tatsächlich eine Statinintoleranz vor, ist Bempedoinsäure eine mögliche Therapieoption. Wichtig ist, sich für den Patienten Zeit zu nehmen und Risiken zu besprechen. So kann die Compliance deutlich verbessert werden.
Stach-Jablonski, Ksenija, PD Dr. med., Universitätsklinikum Mannheim, Diabetes Kongress der DDG 2024, Lipidologie-Update 2024 für die Diabetologie: Bewährtes und Neues, Statinintoleranz, 10.5.2024