Best Abstracts: RAS-Überaktivität in der Progression des CMML

Die RAS-Mutation gilt als einer der Schlüsselfaktoren für das spontane Wachstum von CMML-Kolonien. Bisher gab es jedoch keine Studien, welche die Rolle der RAS-Aktivierung in der chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML) sowie der Transformation der CMML in eine AML untersucht haben.

Tumoren biologisch zu verstehen heißt, ein besseres Therapieverständnis zu entwickeln

Die RAS-Mutation gilt als einer der Schlüsselfaktoren für das spontane Wachstum von CMML-Kolonien. Bisher gab es jedoch keine Studien, welche die Rolle der RAS-Aktivierung in der chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML) sowie der Transformation der CMML in eine AML untersucht haben. In diesem Jahr wurde eine solche neue Studie nun mit dem Best Abstract-Preis der DGHO ausgezeichnet.

Eine aktuelle Studie, welche im Rahmen der "Best-Abstracts-Reihe" anlässlich des DGHO-Kongresses in Wien vorgestellt wurde, möchte Licht in das Dunkel bringen. Insgesamt 225 Patienten im mittleren Alter von 72 Jahren wurden in drei Kohorten aufgeteilt:

  1. Patienten ohne Transformation und/oder Progressions-assoziiertem Tod,
  2. Patienten mit Transformation und/oder Progressions-assoziiertem Tod,
  3. Patienten, die bereits zum Zeitpunkt der Probenentnahme in eine AML transformiert waren.

Die Zugehörigkeit zu einer der drei Kohorten zog unterschiedliche Überlebenskurven nach sich. In Kohorte A betrug das Gesamtüberleben (OS) der Patienten etwa 29 Monate. In Kohorte B waren es nur noch 15,6 Monate. Die Kohorte C hingegen hatte die schlechteste Prognose, mit lediglich 3 Monaten OS.

Rasopathien sind häufig mit der CMML assoziiert

RAS-Mutationen traten in allen drei Kohorten auf, und nahmen mit dem Grad der Transformation immer weiter zu. So fanden sich in Kohorte A beispielsweise 32 % Patienten mit RAS-Mutation, in Kohorte B waren es 53 %, in Kohorte C entsprechend 74 %. Am häufigsten fanden die Wissenschaftler Mutationen in NRAS und KRAS.

Interessant ist, dass der Grad der Rasopathien sehr gut mit dem Risiko für spontanes Koloniewachstum korrelierte. Demnach kam es in 85 % der Fälle in Kohorte C zum spontanen Koloniewachstum verglichen zur Kohorte A mit lediglich 13 %. Ebenso unterschied sich die mediane Anzahl der gebildeten Kolonien – Kohorte A = 7, Kohorte B = 45 und Kohorte C = 318.

Fazit

Die auf dem DGHO-Kongress in Wien präsentierten Daten zeigen eindeutig, dass es sowohl auf der molekularen als auch auf der funktionellen Ebene ausreichend viele Hinweise auf eine RAS-Überaktivierung bei CMML-Patienten mit Transformation oder Progression in eine AML gibt.

Darüber hinaus verbessert die Studie die Kenntnislage, um die Pathophysiologie hinter der CMML-Progression und -Transformation in eine AML noch besser verstehen zu können. Auf dieser Grundlage könnte zukünftig über neue Therapieoptionen und Behandlungsmöglichkeiten nachgedacht werden.

Weiterführende Informationen zur chronischen myelomonozytären Leukämie finden Sie im esanum Infocenter.

Quelle:
Plenarsitzung "Best Abstracts", Die Rolle der RAS-Pfad-Überaktivierung bei Progression und Transformation der chronisch myelomonozytären Leukämie. (K. Geissler), DGHO-Kongress, 01.10.2018, Wien.