Die Vielfalt der Medikamente und ihre Wirksamkeit müssen bei Myasthenie individuell angepasst werden, da sich die Erkrankung bei jedem Patienten unterschiedlich präsentieren kann. Einige Menschen benötigen möglicherweise keine Medikation oder nur eine symptomatische Therapie, während andere auf immunsuppressive Behandlungen angewiesen sind. Zielgerichtete Therapien haben sich darum als sehr wirksam erwiesen, insbesondere bei Fällen, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen.
Aktuell fehlen jedoch spezifische Biomarker für die Myasthenie, wodurch klinische Bewertungsskalen wie der MG-Composite Score und andere klinische Parameter bei der Diagnose einen wichtigen Platz einnehmen. Die Erfahrungen mit den neuen Therapien zeigen oft ein schnelles Ansprechen, jedoch sprechen nicht alle Patienten gleichermaßen gut an, was Geduld und eine individuelle Herangehensweise erfordert. Die Bewertung von Therapieerfolgen basiert darum auf verschiedenen Parametern und klinischen Scores. Wichtig ist dabei auch, neben der Wirksamkeit, die Sicherheit der neuen Therapien zu berücksichtigen.
Der Blickwinkel auf die Myasthenia gravis erweitert sich stetig, denn bei der Behandlung spielen nicht nur die reinen klinischen Aspekte eine Rolle. Auch psychische Belastungen und die Lebensqualität der Patienten müssen mit berechnet werden. Da die Myasthenie oft in einem jungen bis mittleren Alter auftritt, sind für die Patienten Themen wie Familienplanung, Arbeitsleben und psychosoziale Auswirkungen von großer Bedeutung. Die Behandlung dieser Erkrankung erfordert daher auch ein umfassendes Verständnis für die Lebensqualität und individuellen Bedürfnisse der Patienten.
Myasthenie
Weitere Informationen zur Myasthenia gravis und möglicher Therapieoptionen finden Sie im Infocenter Neurologie.
DGN-Kongress 2023: Neurodegenerative Erkrankungen im Fokus
Der DGN-Kongress vom 8. bis zum 11. November 2023 im CityCube Berlin hat den Fokus auf neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson gelegt. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat mit ihrem Programm 2023 die neurologischen Folgen einer alternden Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt. esanum berichtet vom DGN Kongress zum Beispiel auch über den Einfluss der Neuroinflammation bei MS oder das Leitlinien-Update zur Epilepsie. Hier finden Sie die aktuelle Berichterstattung.