Salben und Fußbäder werden Menschen mit diabetischem Fußsyndrom häufiger empfohlen. Der gute Gedanke dahinter, die Beschwerden und Wundheilungsstörungen zu lindern, ist hier jedoch ebenso häufig kontraindiziert.
Fußbäder sind ein Hort für pathogene Keime, die über den hydrostatischen Druck regelrecht in die Wunde und tiefergelegene Hautschichten gepresst werden. Dort fördern die Keime Entzündungen und weitere Wundheilungsstörungen, die das Krankheitsbild des DFS weiter verschlimmern können.
Es geht um eine Druckentlastung und sterile Wundpflege, um die Wundheilung zu fördern und Teilamputationen oder die Amputation eines betroffenen Fußes im besten Falle ganz zu verhindern.
Darüber hinaus müsse es gelingen, eine flächendeckende Grundversorgung in diesem Bereich deutschlandweit zu etablieren. In vielen Fällen fehlen schlichtweg spezialisierte Zentren der Wundversorgung, sodass zu lange herumexperimentiert wird und der Fuß am Ende nicht mehr gerettet werden kann.
In Deutschland gibt es bei steigenden Diabeteszahlen auch zukünftig einen eher noch größeren Bedarf an Wundversorgungszentren und diabetischen Fußambulanzen. Die Stärkung der Versorgung in diesem Bereich sei deshalb längst kein Wunsch mehr, sondern eine praktische Notwendigkeit der Versorgungssicherung zum Wohle der Patientinnen und Patienten mit diabetischem Fußsyndrom, so Edel abschließend.
Frau Edel ist Allgemeinmedizinerin in Weiterbildung an einer Diabetes-Schwerpunktpraxis in Iserlohn. Mit viel Engagement arbeitet sie in der diabetologischen Fußambulanz. Außerdem ist die hausärztlich, diabetologisch und in der Versorgung von Patientinnen mit Gestationsdiabetes tätig.