Atopische Dermatitis (AD) ist eine häufige Erkrankung, die oft bereits im frühen Kindesalter beginnt und genetische sowie Umweltfaktoren umfasst. Eine bedeutende genetische Veränderung, die AD begünstigt, betrifft das Filaggrin-Gen, das die Hautbarriere beeinflusst. Umweltfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle, sowie Wasserhärte und Reinigungsmittel.
Neurodermitis betrifft rund 20 Prozent aller Kinder und manifestiert sich oft in den ersten beiden Lebensjahren. Eine entscheidende genetische Komponente ist die Filaggrin-Mutation, die die Hautbarriere beeinträchtigt. Bei dieser Mutation geht der "Mörtel" zwischen den "Ziegeln" der Haut verloren, was zu vermehrtem Wasserverlust führt und Entzündungen sowie Juckreiz auslöst.
Bestimmte Umweltfaktoren können das Risiko für Atopischer Dermatitis beeinflussen. In Regionen mit hartem Wasser ist das Neurodermitis-Risiko bei Trägern der Filaggrin-Mutation dreimal höher. Eine Pilotstudie in London deutet darauf hin, dass Wasserenthärter vor der Geburt das Neurodermitis-Risiko reduzieren könnten. Der Kontakt mit Nutztieren, insbesondere Kühen, zeigt eine schützende Wirkung, während Katzen im Zusammenhang mit Neurodermitis problematisch sind.
Reinigungsmittel im Haushalt, einschließlich Seifen und Sprays, könnten das Risiko beeinflussen. Besondere Vorsicht ist geboten, um die Haut nicht zu reizen, insbesondere bei Familien mit Vorgeschichte. Häufiges Waschen und die Wahl der Reinigungsmittel könnten eine negative Rolle spielen, besonders in Gebieten mit hartem Wasser.
Schwangere Frauen können das Neurodermitis-Risiko ihrer Kinder nicht wesentlich beeinflussen, außer durch direkten Kontakt mit Nutztieren im letzten Schwangerschaftsdrittel, was schützend wirken kann. Die genaue Rolle des Mikrobioms in landwirtschaftlichen Umgebungen bleibt noch zu erforschen.
Selbst bei genetisch vorbelasteten Kindern könnten Umweltfaktoren wie Kontakt mit Nutztieren oder der Besitz eines Hundes im frühen Kindesalter noch schützend wirken. Obwohl die genetische Veranlagung einen bedeutenden Faktor darstellt, können präventive Maßnahmen und Umweltschutzstrategien den Ausbruch von AD bei gefährdeten Kindern möglicherweise verringern.
Weitere Studien könnten dazu führen, das komplexe Zusammenspiel von Genetik und Umweltfaktoren besser zu verstehen und gezielte Präventionsstrategien zu entwickeln, die die Lebensqualität von Kindern mit atopischer Dermatitis verbessern können.
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