Die klinischen Manifestationen der atopischen Dermatitis folgen in Bezug auf die Lokalisation des Ekzems dem H-Muster. Bei Säuglingen zeigt sich das Ekzem hauptsächlich an den Streckseiten, am Rumpf und im Gesicht. Bei älteren Kindern sind typischerweise die Armbeugen, die Kniekehlen und der Hals betroffen. Im Erwachsenenalter wird die Manifestation heterogener und kann verschiedene Muster aufweisen, einschließlich Handdermatitis oder hochgradiger Dermatitis. Die klinische Präsentation kann täuschen, insbesondere bei erwachsenen Patienten, daher ist eine sorgfältige Differentialdiagnose notwendig.
Neurodermitis wurde lange Zeit als hauptsächlich pädiatrische Erkrankung angesehen, doch immer mehr erwachsene Patienten entwickeln die Krankheit neu oder erleben Rückfälle. Studien deuten darauf hin, dass der Ausbruch von Neurodermitis im Erwachsenenalter stärker mit dem Lebensstil verbunden sein könnte und auch zurückzuführen ist aufs Rauchen, auf Bewegungsmangel und ein niedriges Bildungsniveau. Diese neuen Erkenntnisse verändern die traditionelle Betrachtung der Krankheit und fordern eine umfassendere Analyse von Genetik und Lebensstil.
Es gibt bisher keine klare Definition für Patienten, die Neurodermitis in der Kindheit hatten, eine Remission erlebten und später im Erwachsenenalter wieder erkrankten. Dieses Konzept ist neu und erfordert weitere Studien zur Klassifizierung dieser Fälle. Die Unterscheidung zwischen dem Beginn der Erkrankung bei Kindern und Erwachsenen erfordert eine differenzierte Betrachtung.
Studien zeigen, dass Tabakrauchen im Erwachsenenalter mit einem höheren Risiko für Neurodermitis verbunden sein könnte. Die Untersuchung der Pathophysiologie offenbart eine Heterogenität der Krankheit. Bei pädiatrischer Neurodermitis dominiert der Typ-2-Immunweg, während im Erwachsenenalter auch andere Immunwege dysreguliert sein können. Diese Unterschiede könnten eine personalisierte Therapie ermöglichen, wobei spezifische Biologika für pädiatrische Patienten effektiver sein könnten.
Die Forschung konzentriert sich derzeit auf die Untersuchung von Genetik und Epigenetik, um die komplexen Ursachen von Neurodermitis zu verstehen. Es gibt keinen klaren Trend, da die Forschung noch in den Anfängen steht. Die Zukunft könnte jedoch in der Identifizierung von individuellen Phänotypen liegen und damit eine personalisierte, zentrierte Behandlung ermöglichen. Neue Erkenntnisse aus der Forschung könnten das Verständnis über Neurodermitis verändern und neue therapeutische Ansätze ermöglichen.
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