In der CML-Therapie setzen Ärztinnen und Ärzte ganz andere Prioritäten als ihre Patientinnen und Patienten. Das Ziel der CML-Therapie aus Sicht der Medizinerinnen und Mediziner ist die Beibehaltung der bereits erreichten molekularen Meilensteine. Für die Patientinnen und Patienten hingegen spielt die Lebensqualität eine bedeutende Rolle. Dies belegen die Daten der CML-SUN-Studie aus insgesamt 11 Ländern. Neben der Aufrechterhaltung/Verbesserung der Lebensqualität lag den Patientinnen und Patienten ebenso die Verhinderung und Verlangsamung der Krankheitsprogression am Herzen. Auch eine Minimierung von Nebenwirkungen wurde von den betroffenen Personen mit CML bei der Benennung der Behandlungsziele priorisiert. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sahen die oberste Priorität in der Wirksamkeit der CML-Behandlung. Dies führte dazu, dass den Patientinnen und Patienten in der Mehrheit der Fälle nur eine Behandlungsoption vorgestellt wurde.1,2
Bei der Befragung der Patientinnen und Patienten kam zum Vorschein, dass in nur 19% bis 26% der Fälle, Behandlungsentscheidungen gemeinsam mit der Ärztin/dem Arzt besprochen und schlussendlich getroffen wurden. Aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte sah es wie folgt aus: Fast die Hälfte (44% bis 48%) der Ärztinnen und Ärzte gaben an, dass die Behandlungsentscheidungen entweder alleine oder nur mit geringem Beitrag der betroffenen Patientinnen und Patienten trafen.1,2
Im Hinblick auf die Behandlungszufriedenheit war der Großteil der befragten Ärztinnen und Ärzte mit der Wirksamkeit der CML-Behandlung zufrieden. Hier zeigte sich ein großer Unterschied zur Behandlungszufriedenheit der betroffenen Patientinnen und Patienten mit CML. In vielen Fällen wurde von einer Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die aktuelle CML-Behandlung berichtet. Diese umfasste im Wesentlichen folgende Punkte:
Die CML Sun Studie gibt uns wichtige Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Prioritäten in der therapeutischen Entscheidungsfindung. Es besteht weiterhin Bedarf an einer Optimierung der CML-Behandlung, um auch den Wünschen der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden. Durch die innovativen Behandlungsentwicklungen der letzten Jahrzehnte konnte das Überleben der betroffenen Personen gesteigert werden. Nun ist es wichtig, auch die Faktoren, die die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten mit dieser chronischen Erkrankung beeinflussen zu berücksichtigen und die Therapie zu optimieren.1,2