Endoskopie kann während der COVID-19-Pandemie sicher durchgeführt werden

Qualitativ hochwertige therapeutische Endoskopie-Dienstleistungen können bei entsprechend priorisierten Patientinnen und Patienten während der COVID-19-Pandemie sicher durchgeführt werden. Die Autorinnen und Autoren stellten ihre Erfahrungen mit ERCP, EUS, luminalem Stenting und Dilatation in diesem Zeitraum vor.

Endoskopie kann während der COVID-19-Pandemie sicher durchgeführt werden

Qualitativ hochwertige therapeutische Endoskopie-Dienstleistungen können bei entsprechend priorisierten PatientInnnen während der COVID-19-Pandemie sicher durchgeführt werden1. Die AutorInnen stellten ihre Erfahrungen mit ERCP, EUS, luminalem Stenting und Dilatation in diesem Zeitraum vor. 

In Grossbritannien begann die COVID-19-Pandemie Mitte März 2020 und erreichte Ende April ihren Höhepunkt. In den folgenden Monaten befand sich das Vereinigte Königreich in einer frühen Erholungsphase der Wiederaufnahme der Endoskopie nach der Pandemie. Die British Society of Gastroenterology (BSG) hat in diesem Zeitraum Leitlinien für das Management von Endoskopie-Dienstleistungen bereitgestellt. 

Zu Beginn der Pandemie wurden die PatientInnen vor ihren endoskopischen Eingriffen mit Hilfe eines symptombasierten Fragebogens auf COVID-19 untersucht. Ab dem 18. Mai 2020 wurden bei allen Menschen, die sich einem therapeutischen endoskopischen Eingriffen unterzogen, ein bis drei Tage vor dem Eingriff ein SARS-CoV-2-Nasopharynx-Abstrich gemacht, zusätzlich musste ein Screeningfragebogen ausgefüllt werden, um COVID-19-Symptome zu erkennen. 

Alle therapeutischen Eingriffe vom 18. März - als die Pandemie im Vereinigten Königreich auftrat - bis zum 31. Juli wurden in die Studie aufgenommen, und alle PatientInnen wurden 30 Tage lang nach dem Eingriff nachbeobachtet. Zwischen dem 18. März und dem 17. Mai wurden 110 therapeutische Verfahren und zwischen dem 18. Mai und dem 31. Juli 169 Verfahren durchgeführt.

Niemand von den Behandelten wurde nach dem Eingriff positiv auf COVID-19 getestet. Bei 90,4% der Eingriffe wurde eine Kanülierung des Hauptgallenganges (CBD) erreicht, 82,2% der ERCP-Eingriffe wurden an einer naiven Papille durchgeführt. Die CBD-Kanülierung bei einer naiven Papille betrug 89,2%. Von allen ERCP-Eingriffen wurden 47,9% bei einer Steinkrankheit durchgeführt (Ductus-Clearance-Rate 88,6%). Insgesamt 91% hatten eine erfolgreiche Stentimplantation bei einer Gallenwegsstrikkturerkrankung.

Von 91 EUS-Prozeduren waren 63 diagnostische und 28 EUS-Biopsien (diagnostische Ausbeute 89%). Bei neun PatientInnen wurde ein erfolgreiches Ösophagusstenting und bei 33 Behandelten eine erfolgreiche Ösophagusdilatation durchgeführt (sowohl 100% technischer als auch klinischer Erfolg). Ein Patient unterzog sich erfolgreich einer Kolondekompression. Die verfahrensbedingte Mortalität betrug 0,7% (2 Behandelte).

Quelle:
Esmaily S. ERCP, EUS, Luminalstenting und -dilatation: Erfahrungen aus einem Universitätslehrkrankenhaus im Vereinigten Königreich während der Pandemie COVID-19. UEG-Woche Virtual 2020, Zusammenfassung LB03.