CULTIVATE: Gutes Signal für Etrasimod bei Morbus Crohn

Der selektive S1P-Rezeptor-Modulator zeigte in einer Phase-2-Studie bei Patienten mit mäßig bis schwer aktivem Morbus Crohn positive Wirksamkeitsergebnisse und gute Verträglichkeit.

Einführung der Studie

Der selektive S1P-Rezeptor-Modulator Etrasimod wurde in der Phase-2/3-Studie CULTIVATE (NCT04173273) bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem aktivem MC getestet. Prof. Geert D'Haens (Amsterdam University Medical Center, Niederlande) präsentierte Daten aus der Erweiterungsphase der Teilstudie A, einer Phase-2-Studie innerhalb der CULTIVATE-Studie.

Studiendesign und Methodik

In dieser Teilstudie wurden 65 Teilnehmer, die auf mindestens eine MC-Therapie refraktär waren, im Verhältnis 1:1 auf Etrasimod 2 mg oder 3 mg täglich randomisiert. Nach 14 Wochen wurden die Teilnehmer, die nicht auf die Therapie ansprachen, erneut in den 2-mg- oder 3-mg-Arm randomisiert. In dieser Analyse wurde in erster Linie das endoskopische Ansprechen nach 52 Wochen Therapie untersucht. Ein endoskopisches Ansprechen war definiert als endoskopische Remission oder eine mindestens 50%ige Verringerung des Simple Endoscopic Score (SES)-MC.

Ergebnisse der Treat-Through-Analyse

In der Treat-Through-Analyse erreichten 19,5 Prozent der Teilnehmer in der 3-mg-Gruppe und 14,3 Prozent der Teilnehmer in der 2-mg-Gruppe ein endoskopisches Ansprechen. Darüber hinaus erreichten 34,1 Prozent der Teilnehmer im 3-mg-Arm und 28,6 Prozent der Teilnehmer im 2-mg-Arm eine klinische Remission gemäß dem Morbus-Crohn-Aktivitäts-Index (CDAI). Außerdem wurde bei 36,6 und 19,0 Prozent der Teilnehmer eine klinische Remission gemäß den von den Patienten berichteten Ergebnissen (PRO2) beobachtet.

Sicherheit und Verträglichkeit

"Etrasimod war gut verträglich", so Prof. D'Haens. Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse in den 2-mg- und 3-mg-Armen waren eine Verschlechterung der CD (25,0 bzw. 21,6 Prozent), Kopfschmerzen (10,7 bzw. 16,2 Prozent), Arthralgie (10,7 bzw. 13,5 Prozent) und COVID-19 (10,7 bzw. 24,3 Prozent). „Schwere Infektionen traten bei 3,6 % und 5,4 % der Patienten in der 2- und 3-mg-Gruppe auf“, fügte Prof. D'Haens hinzu. Schließlich kam es bei 2 Teilnehmern in der 3-mg-Gruppe zu einem AV-Block ersten Grades, bei 1 Teilnehmer in der 2-mg-Gruppe zu einer Bradykardie und bei 1 Teilnehmer in der 3-mg-Gruppe zu Bluthochdruck.

Fazit und Ausblick

"Etrasimod könnte ein wirksames Mittel bei mäßig bis schwer aktiver CD sein, wobei die Wirksamkeit bei der 3-mg-Dosis höher ist", entschied Prof. D'Haens. "Placebo-kontrollierte Studien sind im Gange."
 

Quelle:

D'Haens G, et al. Etrasimod für mäßig bis schwer aktiven Morbus Crohn: Ergebnisse aus der Verlängerungsphase einer Phase-2-Studie. Abstract LB06, UEG-Woche 2024, 12-15 Oktober, Wien, Österreich.