Das Mammakarzinom ist eine häufige Erkrankung und geht nicht selten mit anderen Begleit- oder Folgeerkrankungen einher. Die erfolgte Chemotherapie, Bestrahlung oder Operation spielt hier oftmals eine nicht unwesentliche Rolle. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, ob Brustkrebspatienten nach der Behandlung des Mammakarzinoms auch ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs haben.
Hierzu wurden die Daten eines Zeitraumes von etwa 20 Jahren von über 875.000 Patientinnen und Patienten ausgewertet. Diejenigen, die nach der Behandlung des Mammakarzinoms Hautkrebs entwickelten, wurden in die Studie (DOI:10.1001/jamanetworkopen.2024.1632) eingeschlossen.
Bei etwa 3.800 Patientinnen – über 99% der Teilnehmer waren weiblich – wurden nach Abschluss der Brustkrebsbehandlung kanzeröse Veränderungen der Haut festgestellt. Hauptsächlich handelte es sich um maligne Melanome, Merkel-Zell-Karzinome und Hämangiosarkome.
Die Studienautoren analysierten, ob gewisse Behandlungsmethoden des Brustkrebses mit einer relevanten Risikoänderung bezüglich des Auftretens von Hautkarzinosen verbunden war. Das Ergebnis: Besonders die Betroffenen, deren Brust oder Rumpf bestrahlt wurde, hatten ein signifikant erhöhtes Malignomrisiko – es war im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um 57% erhöht.
Insbesondere das maligne Melanom und das Hämangiosarkom kamen nach Bestrahlung signifikant häufig vor. Eine Bestrahlung korrelierte mit einem höheren Hautkrebsrisiko als Chemotherapie oder chirurgische Therapie.
Die Daten legen nahe, dass Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind oder waren und entsprechend behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung maligner Hauterkrankungen haben könnten. Dies scheint besonders für Menschen, die eine Bestrahlung durchlaufen haben, zu gelten. Behandelnde Ärztinnen und Ärzte sollten diese Erkenntnisse nutzen und Betroffenen entsprechend monitoren und nachversorgen.