Spironolacton ist ein kaliumsparendes Diuretikum und wird daher vornehmlich bei der Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt. Darüber hinaus wirkt es jedoch auch auf den Testosteronhaushalt. Durch seine anti-androgene Wirkung senkt es den Testosteronspiegel. Deshalb wird das Arzneimittel auch manchen Frauen für Formen des Hisurtismus, der Akne und der Alopezie verschrieben.
Eine aktuelle Analyse hat nun die Wirkung des Diuretikums mit der eines Placebos verglichen. Dazu führten die Autoren eine randomisiert kontrollierte Studie durch. Die Hälfte der Probandinnen nahm über 24 Wochen hinweg Spironolacton ein – mit einer Anfangsdosis von 50 mg, die nach sechs Wochen auf 100 mg gesteigert wurde – und die andere Hälfte erhielt ein Placebo.
Die Outcomes wurden anhand von Lebensqualitätsfragebögen (Acne-specific Quality of Life – Acne-QoL) sowie einer Beurteilung des Krankheitsbildes durch die Studienärzte gemessen.
Nach 12 und 24 Wochen wurden die Fragebögen analysiert. Zu beiden Zeitpunkten war die Verbesserung der Lebensqualität deutlicher für die Frauen, die Spironolacton einnahmen. Obwohl eine der QoL-Symptomscores bereits in Woche 12 höher war, war die Veränderung in Woche 24 noch deutlicher. Gleiches gilt für die subjektive Wahrnehmung der Krankheitslast: in Woche 12 war der Unterschied zwischen beiden Gruppen minimal, in Woche 24 jedoch statistisch signifikant.
Eine objektive Verbesserung der Akne konnte nach 12 Wochen bei 19% der Spironolacton-Patientinnen festgestellt werden, aber nur bei 6% der Frauen im Placebo-Arm.
In der Studie kam es unter Therapie mit dem Diuretikum zu mehr unerwünschten Nebenwirkungen: Mehr Frauen im Verum-Arm klagten über Kopfschmerzen als dies in der Placebo-Gruppe der Fall war. Eine erhöhte Inzidenz an schweren Nebenwirkungen konnte nicht festgestellt werden.
Die Daten zeigen, dass eine Therapie mit Spironolacton eine Verbesserung der Aknesymptomatik bei Frauen zu bringen scheint, zumindest im Vergleich zu Placebo. Das Diuretikum kann möglicherweise eine gute Alternative zur Antibiotikatherapie sein.
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