Mehr als nur Herz und Kreislauf: neurologische Outcomes nach mehrfacher Defibrillation

Geschieht ein Herz- und Kreislaufstillstand außerhalb des Krankenhaussettings, ist die Wiederherstellung der Zirkulation das oberste Ziel. Manchmal sind mehrfache Defibrillationen notwendig. Die sind nicht selten mit neurologischen Outcomes verbunden.

Übersicht zu den Folgen der Defibrillation

Nicht-ärztliche Reanimation: was ist das wichtigste Ziel?

Wenn es außerhalb des Krankenhauses zu reanimationspflichtigen Herz- und Kreislaufnotfällen kommt, erfolgen die Wiederbelebungsmaßnahmen häufig primär durch nicht-ärztliche Helfer, wie zum Beispiel Passanten oder Rettungsdienstpersonal. Durch die immer breitflächigere Verfügbarkeit von externen Defibrillatoren im Alltag, werden auch immer mehr defi-pflichtige Kreislaufstillstände entsprechend schnell behandelt. Nach wie vor ist das wichtigste Ziel die rasche Wiederherstellung der spontanen Zirkulation. Um dies zu erreichen, sind manchmal mehrere Schocks notwendig.

Wie steht es um die Adrenalingabe?

Auch die Gabe von Adrenalin spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Im Rettungsdienstwesen ist dieses Medikament verfügbar und spätestens mit dem Eintreffen des Notarztes wird das Katecholamin dann oft verabreicht. Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass Medikament die Chancen auf eine spontane Kreislaufaktivität erhöht.

Wie sieht es mit neurologischen Outcomes aus?

Neben der Wiederherstellung der Pumpfunktion des Herzens spielt auch die Sorge um die neurologische Funktionalität nach Reanimation eine wesentliche Rolle im alltäglichen Leben der Notfallmediziner. Eine japanische Studie hat nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen neurologischen Outcomes und Anzahl an präklinisch erfolgten Defibrillationsversuchen gibt. Hierzu wurden die Daten von über 81.000 Menschen mit entsprechenden Herz-Kreislauf-Stillständen ausgewertet. 

Das Ergebnis: je mehr Schocks erfolgen, desto schlechter ist die Wahrscheinlichkeit auf gute Gehirnfunktionen einen Monat nach Reanimation. 

Das Überraschende hierbei: werden nur die Daten derjenigen Menschen, die zusätzlich zur Defibrillation auch Adrenalin erhalten haben, ausgewertet, zeigt sich, dass eine höhere Anzahl an Elektroschocks mit besseren neurologischen Outcomes verbunden ist. 

Welche Rolle spielt Adrenalin in der Praxis?

Die Daten legen nahe, dass eine höhere Anzahl von Defibrillationen bei Herz-Kreislauf-Stillständen außerhalb des Krankenhauses mit schlechterem neurologischem Überleben verbunden war. Werden die Schocks jedoch mit Adrenalin kombiniert, sind mehr Defibrillationen mit besseren Outcomes vergesellschaftet.

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