Das kann so allgemein weder bejaht noch verneint werden. Eine pflanzliche Ernährungsweise kann ohne Zweifel gesundheitliche Benefits haben. Doch auch in der Welt der vegetarischen Ernährung gibt es Kandidaten, die diese positiven Effekte nicht bieten: ultraprozessierte Lebensmittel. Das sind Lebensmittel, die – wie der Name schon sagt – sehr stark verarbeitet wurden. Von ihrem Originalzustand sind sie weit entfernt und oft findet sich auf der Verpackung eine lange Liste an Zutaten und Zusatzstoffen. Beispiele hierfür können Kartoffelchips, Tiefkühlpizza oder auch Süßigkeiten sein. Viele dieser Produkte sind rein pflanzlich und gelten doch als UPF.
Weithin bekannt ist, dass die Ernährungsweise eng mit dem kardiovaskulären Risiko und der damit verbundenen Mortalität verlinkt ist. Wer sich gesund ernährt, hat in der Regel auch ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insbesondere der vegetarischen Ernährung werden positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt – weniger saturierte Fette, mehr Vitamine und so weiter. Doch gilt das auch für UPFs? Dass die stark verarbeiteten Lebensmittel tierischen Ursprungs eher ungesund sind, wissen viele. Doch gilt das auch für ihre vegetarischen Cousins?
Je nachdem, welche Lebensmittel man zu sich nimmt, so eine aktuelle Studie. Ein Forschungsteam aus Großbritannien hat die Daten von über 120.000 Menschen analysiert und ermittelt, ob eine pflanzliche Ernährungsweise immer mit einem günstigeren kardiovaskulären Risikoprofil vergesellschaftet ist.
Das Ergebnis: nein. Wer vermehrt zu UPFs greift, auch wenn sie pflanzlichen Ursprungs sind, hatte in der Studie ein um 5 Prozent gesteigertes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Das Mortalitätsrisiko stieg sogar um 12 Prozent.
Entschieden sich die Menschen jedoch vermehrt für weniger verarbeitete pflanzliche Lebensmittel, konnten sie ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 7 Prozent senken. Für die Mortalität konnte eine Risikosenkung um 13 Prozent erreicht werden.
Eine rein pflanzliche Ernährung kann positive Effekte auf das allgemeine Wohlbefinden und die kardiovaskuläre Gesundheit haben. Doch kommt es auch hier darauf an, was man isst. Ähnlich wie bei Produkten tierischen Ursprungs scheinen stark verarbeitete pflanzliche Lebensmittel mit einem ungünstigen kardiovaskulären Risiko vergesellschaftet zu sein, während unverarbeitete Nahrungsmittel einen protektiven Effekt zu haben scheinen.