Bei Menschen, die an Bronchiektasen leiden, kommt es zu einer Schädigung der Bronchien. Diese wird beispielsweise hervorgerufen durch Pneumonien oder auch chronische Erkrankungen wie Mukoviszidose. Es kommt zu einer Erweiterung der Lungenäste, was zu einer erschwerten Schleimlösung führt. Die Folge ist eine reduzierte Atemkapazität. Im Verlauf kommt es in den meisten Fällen zu vermehrten Entzündungen und Infektionen. Oft ist eine reduzierte Lebensqualität die Folge.
Je schwerer die Krankheitsaktivität, desto schwerwiegender sind meist die Folgen. Von reduziertem Allgemeinbefinden über erniedrigtes FEV1, höheres Entzündungsrisiko bis hin zu vermehrten Hospitalisationen und Mortalität. Obwohl es verschiedene Algorithmen gibt, um die Krankheitsaktivität abzuschätzen, fehlte bisher ein zuverlässiger Marker, der eine Risikoabschätzung vereinfacht. Das könnte sich nun geändert haben.
Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die Farbe, beziehungsweise die Purulenz des Sputums von Patientinnen und Patienten mit Bronchiektasen den Krankheitsverlauf zuverlässig beurteilen könnte. Die Autoren haben den Auswurf von über 13.000 Erkrankten untersucht und festgestellt, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen purulenterem Spontansputum und der Schwere der Erkrankung zu geben scheint. Zusätzlich legen die Daten nahe, dass das Risiko für Hospitalisationen, schwere Exazerbationen und Mortalität mit steigender Purulenz signifikant zunehmen könnte.
Die Untersuchung von spontan produziertem Sputum scheint eine zuverlässige Einschätzung der Krankheitsaktivität und des Verlaufes zulassen zu können. Je purulenter der Mukus, desto höhergradig scheint die Krankheitsaktivität und das Risiko für schwerwiegende Komplikationen. Die Untersuchung ist kostengünstig und einfach und könnte zu einer optimierten Behandlung und Betreuung Erkrankter beitragen.