Der Vitamin-D-Spiegel korreliert nicht mit Fatigue bei Rheumatoider Arthritis, anders als Schmerz, Angst, Depression und Schlafstörungen. Dies zeigt eine Studie von Jelsness-Jørgensen et al., die zu Beginn dieses Jahres im BMJ Open veröffentlicht wurde.
Systematische Reviews beschreiben einen möglichen Zusammenhang von Fatigue und niedrigen Vitamin-D-Spiegeln bei Rheumatoider Arthritis. Sollte dies wirklich zutreffen, könnte die Substitution von Vitamin D gegen die bleierne Abgeschlagenheit bei diesen PatientInnen helfen. Ziel dieser Studie war es, prospektiv zu untersuchen, ob eine solche Korrelation tatsächlich vorliegt. Das Ergebnis fiel jedoch negativ aus.
Jelsness-Jørgensen et al. schlossen insgesamt 169 Testpersonen mit rheumatoider Arthritis (2010 ACR/EULAR > 6) in ihre Untersuchung ein, die zwischen September 2013 und Juni 2015 im Department of Rheumatology vom Østfolt Hospital Trust in Norwegen durchgeführt wurde.
Die AutorInnen untersuchten an dieser Gruppe, inwiefern Fatigue und Vitamin-D-Spiegel (25(OH)D2 und 25(OH)D3) voneinander abhängen. Das Ausmaß an Erschöpfung wurde mit dem Chalder Fatigue Questionnaire bestimmt. Auch den Einfluss von Alter, Geschlecht, BMI, Rheuma-Aktivität, psychologischem Stress und Schlafstörungen analysierten sie.
In einem zweiten Schritt wurden die Betroffenen in vier Gruppen eingeteilt, abhängig von ihrem Vitamin-D-Spiegel. Die AutorInnen verglichen dann, mit welcher Häufigkeit Fatigue und Erschöpfung in den einzelnen Gruppen auftraten.
Die Analysen der Daten zeigten keine signifikante Korrelation zwischen Vitamin-D-Spiegel und Fatigue in dieser Gruppe, wohl aber zwischen Fatigue und psychologischem Stress, Krankheitsaktivität und Schmerzen. Auch der Vergleich der vier Einzelgruppen mit unterschiedlich niedrigen Vitamin-D-Werten bestätigte keinen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel und Erschöpfung. Dabei wies mehr als die Hälfte Vitamin D-Werte unter 50 bzw. unter 30 nmol/L auf.
Jelsness-Jørgensen et al. konnten somit keine Abhängigkeit zwischen Fatigue und Vitamin-D bei Rheuma-PatientInnen nachweisen. Laut den AutorInnen steht dies im Einklang mit Studienergebnissen zu anderen rheumatischen Erkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes, entzündlichen Darmerkrankungen und Multipler Sklerose.
Quelle:
Jelsness-Jørgensen et al., BMJ Open 2020;10:e03495. doi:10.1136/bmjopen-2019-034935