Schützt Gicht vor Parkinson?

Immer wieder wird diskutiert, ob Gichtpatienten weniger häufig an Parkinson erkranken. Eine großangelegte koreanische Studie hat genauer hingesehen. Lesen Sie hier die Ergebnisse.

Parkinson und Gicht - Studienaufbau

Studie mit hoher Zahl der Probanden

Mediziner aus Korea haben nun eine Studie veröffentlicht, die durch die große Anzahl an Probanden imponiert. Im nationalen Krankenversicherungsregister wurden über 320.000 Menschen, die an Gicht erkrankt waren, identifiziert und dann mit einer geeigneten, gleichgroßen Kontrollgruppe verglichen. Als Gichtpatienten galten für die Studie all diejenigen, die die ICD-10-Diagnose einer Gicht erhalten und für die Erkrankung Medikamente verschrieben bekommen hatten.

Gicht hat keinen protektiven Effekt

Über den Studienzeitraum von 17 Jahren erkrankten in der Gichtgruppe 912 Menschen neu an Parkinson, während dies in der Kontrollgruppe auf 929 Individuen zutraf. Die Ergebnisse waren statistisch nicht signifikant, jedoch stieg das Risiko für die Entwicklung von Parkinson – unabhängig vom Gichtstatus – mit dem Alter. Auch weibliches Geschlecht, Schlaganfälle und Bluthochdruck gingen mit einem erhöhten Risiko einher.

Was heißt das für die Praxis?

In dieser Studie konnte kein Zusammenhang zwischen Gicht und der Entwicklung von Parkinson festgestellt werden. Ein protektiver Effekt der Gicht bezüglich neurodegenerativer Erkrankungen scheint nicht zu bestehen. Wie zu erwarten war, steigt das Risiko für Parkinson mit dem Alter und verschiedenen Komorbiditäten.

Quelle: 
Kim JH, Choi IA, Kim A, Kang G. Clinical Association between Gout and Parkinson's Disease: A Nationwide Population-Based Cohort Study in Korea. Medicina (Kaunas). 2021 Nov 24;57(12):1292. doi: 10.3390/medicina57121292. PMID: 34946237; PMCID: PMC8704991.