Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) begrüßt die am Mittwoch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellten Pläne zur Errichtung eines Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) als "großen Fortschritt", zumal die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als eine der wichtigsten Aufgaben dieses neuen Instituts ausdrücklich benannt werden. Die DGK, so ihr Präsident Professor Holger Thiele bei der Eröffnungs-Pressekonferenz der Herztage 2023 am Donnerstag in Bonn, sei in engem Austausch mit dem Bundesgesundheitsminister, der erkannt habe, welchen hohen Stellenwert die kardiovaskuläre Gesundheit für die Lebensqualität, aber auch für vorzeitige Mortalität habe. Konkret werde mit dem BMG, aber auch mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss über die Einführung eines systematischen Herz-Check-ups für Personen über 50 Jahren gesprochen.
Dringenden Handlungsbedarf sieht Thiele, weil Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern einen Rückstand bei nahezu allen Faktoren der Herzgesundheit habe: ein hoher Anteil übergewichtiger Menschen, eine überdurchschnittliche Diabetes- und Hypertonie-Prävalenz, eine der höchsten Raucherquoten, aber auch ein schlechter Zielerreichungsgrad bei der Lipidsenkung.
Dieser Zielerreichungsgrad, so Professor Ulrich Laufs (Uni Leipzig), erreicht in Deutschland gerade einmal 20 Prozent, obwohl die Bedeutung für Mortalität und Morbidität hoch ist: Bei optimaler Lipideinstellung wären 80 Prozent der kardiovaskulären Mortalität vermeidbar, und das Ziel der Lipidsenkung sei, Aortenstenosen erst gar nicht entstehen zu lassen. Drei Aspekte seien bei der Therapie von besonderer Bedeutung:
Das Fazit von Laufs: Die Versorgung in Deutschland bei der Behandlung von Hyperlipidämie ist besser geworden, bleibt aber noch weit von einem optimalen Zielerreichungsgrad entfernt.
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