Medizin online studieren: Geht das überhaupt?

Immer mehr Studieninteressierte entscheiden sich für ein Fernstudium – Vollzeit oder berufsbegleitend. Geht das überhaupt: Kann man Medizin als Fernstudium studieren? Und existiert die Möglichkeit, Medizin nebenberuflich zu studieren?

Ist ein Fernstudium in der Humanmedizin möglich?

Das Studium der Humanmedizin umfasst eine Vielzahl an Praxisveranstaltungen. Angefangen mit einem mehrmonatigen Präparierkurs. Hier erlernen die Medizinstudenten nicht nur die Anatomie des menschlichen Körpers. Durch den Umgang mit dem Leichnam setzen sich die Studenten mit dem Tod auseinander, was die Erlangung einer professionellen Haltung fördert. Auch die Zusammenarbeit im Team und der ethische Aspekt des Ärztedaseins fördert der Kurs.1

Kann werdenden Ärzten dieses Wissen wirklich ausschließlich per Bildschirm und Lehrbuch vermittelt werden? Nein, es wird bereits ersichtlich: Ein Fernstudium in der Medizin ist schlichtweg unmöglich! "Auch eine bildgebende Anatomie, die eine nur virtuelle Realität erzeugt, kann die reale Anatomie niemals ersetzen", sagt Prof. Dr. med. Matthias Ochs vom Institut für funktionelle und angewandte Anatomie der medizinischen Hochschule Hannover im Ärzteblatt.2

Bereits am Beispiel des Präparierkurses wird klar, dass es sich bei der Medizin um einen praxisorientierten Studiengang handelt. Erst hier, abseits des Lehrbuches, zeigt sich, wie variantenreich der menschliche Körper ist.3

Medizin berufsbegleitend studieren

Neben dem umfangreichen Praxisteil des Medizinstudiums werden ebenso verschiedene Praktika absolviert, wie zum Beispiel die viermonatige Famulatur. Kann Medizin trotz alledem berufsbegleitend studiert werden. Die Antwort ist nein. Es ist unmöglich, die Vielzahl der anfallenden Praktika mit einem Vollzeitjob zu bewältigen. Nicht zu vergessen, der theoretische Teil der Humanmedizin. Das Medizinstudium ist so komplex und zeitintensiv, dass das Studium nebenberuflich nicht machbar ist.4

Der Traum eines Fernstudiums im Fachbereich Gesundheit muss aber keineswegs platzen. Es gibt zahlreiche alternative Fernstudiengänge – Vollzeit sowie berufsbegleitend.

Interessante Alternativen: Fern- & Abendstudien im Fachbereich Gesundheit

Auch wenn das Fernstudium der Humanmedizin aus vielen Gesichtspunkten nicht möglich ist, ergeben sich andere spannende Karrierewege in der Gesundheitsbranche.

Wie wäre es mit einem Fernstudium als Ergotherapeut, Ernährungsberater oder Heilpraktiker? Ein Abendstudium im Gesundheitsmanagement, Medizincontrolling oder Sportwissenschaft?5

Schonmal von dem Bachelor-Studiengang Medizinalfachberufe gehört? Die Technische Akademie Esslingen bietet das Fernstudium als berufsbegleitenden Onlinestudiengang an. Der Abschluss bereitet die Studenten auf einen Beruf als Physio- und Ergotherapeut, Logopäde, Kranken- und Altenpfleger oder Medizinisch-technischen Assistenten vor. Das interdisziplinär aufgebaute Studium vermittelt fachübergreifendes Wissen aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Betriebswirtschaft. So steht einer Karriere in der Medizin nichts mehr im Weg! Leitende Positionen in Praxen, Krankenhäusern, Laboren oder Krankenversicherungen sind möglich. Weitere gute Nachrichten gibt es obendrauf: Für das Fernstudium ist kein Abitur notwendig.6

Die Kosten für ein Fernstudium in der Medizin variieren stark

Für den Bachelor-Studiengang Medizinalfachberufe an der Technischen Akademie Esslingen fallen 1.182 Euro pro Semester an. Die Studienzeit beträgt fünf Semester. Für die Abschlussprüfung fällt eine einmalige Gebühr von 665 Euro an. So belaufen sich die Kosten des Fernstudiums auf über 6.500 Euro. Handelt es sich hier um einen guten Durchschnitt? Oder sind die Kosten für andere Online-Studiengänge niedriger?

Die Kosten für Fernstudien variieren selbstverständlich – je nach Studienfach und Uni. Ein Fernstudium zum Ergotherapeuten kostet zwischen 5.000 bis 7.000 Euro.7 Wird eine Karriere als Ernährungsberater angestrebt, kommen deutliche Unterschiede zum Vorschein: von drei bis 15 Semester Regelstudienzeit ist alles anzutreffen. Dementsprechend stark variieren die Gesamtkosten. Die Kursangebote reichen von 594 Euro bis 2.040 Euro für das gesamte Fernstudium.8

Ein Tipp am Rande: Im Rahmen der Kosten sollte unbedingt darauf geachtet werden, ob zusätzliche Gebühren für Prüfungen anfallen. Und wer übernimmt die Anfahrts- und Übernachtungskosten im Falle von Präsenzveranstaltungen? Hierdurch steigen die Kosten schnell unvorhersehbar in die Höhe.

Vorreiter Helios: das erste Online-Medizinstudium

Europas führender privater Krankenhausbetreiber macht es vor und rückt das Medizinstudium in die Online-Welt. Ohne den Fokus auf die Praxis zu verlieren! Als Ausbildungspartner der EDU, der ersten akkreditierten Hochschule in Europa, ermöglicht Helios das erste Medizinstudium online. Vorsicht ist trotzdem geboten!

Das Medizinstudium kombiniert eine moderne digitale Lernplattform mit umfassendem Praxisanteil. Es handelt sich um ein privates Medizinstudium, der NC spielt also keine Rolle. Ebenso zweitrangig: der Wohnort der Studenten. Von jedem beliebigen Ort aus kann das Medizinstudium online abgelegt werden. Die Praxisveranstaltungen finden in den Lehrkrankenhäusern von Helios sowie der Marienhaus-Gruppe statt.9

Die jährlichen Studiengebühren der EDU liegen bei knapp 20.000 Euro. Um das Studium für alle Studieninteressierte zu ermöglichen, gibt es verschiedene Studienkredite und Stipendien. Mit erfolgreichem Abschluss des dreijährigen Bachelor und dem zweijährigen Master of Medicine, soll anschließend die Approbation als Arzt erlangt werden.10

Achtung: Für Malta, dem Niederlassungsort der EDU, mag dies gelten. Das Ärzteblatt weist aber ausdrücklich daraufhin, dass der Masterabschluss der EDU nicht automatisch zur Approbation als Arzt in Deutschland führt. Dennoch starteten im Jahr 2019 bereits die ersten deutschen Studieninteressierten ihr Online-Medizinstudium an der EDU.11

Quellen:
  1. https://www.aerzteblatt.de/archiv/134157/Ist-der-Praeparierkurs-notwendig
  2. https://www.aerzteblatt.de/archiv/134157/Ist-der-Praeparierkurs-notwendig
  3. https://www.aerzteblatt.de/archiv/134157/Ist-der-Praeparierkurs-notwendig
  4. https://www.studieren-berufsbegleitend.de/studiengaenge/medizin/
  5. https://www.studieren-berufsbegleitend.de/studiengaenge-uebersicht/gesundheit-medizin/
  6. https://www.tae-studium.de/fernstudium/gesundheit/medizinalfachberufe/
  7. https://www.studieren-berufsbegleitend.de/studiengaenge/ergotherapie/#kosten
  8. https://www.studieren-berufsbegleitend.de/fernstudiengaenge/fernstudium-ernaehrungsberater/#kosten
  9. https://www.helios-gesundheit.de/karriere/perspektiven/online-hochschule-edu/, https://medical.edu.mt/de/medizinstudium/
  10. https://www.helios-gesundheit.de/karriere/perspektiven/online-hochschule-edu/, https://medical.edu.mt/de/medizinstudium/
  11. https://www.aerzteblatt.de/archiv/213234/Digitales-Medizinstudium-in-Malta-Keine-Approbation