Cushing-Syndrom

Das Cushing-Syndrom (CS) bezeichnet eine Reihe von Symptomen, die durch einen dauerhaft erhöhten Cortisol-Spiegel ausgelöst werden. Unterschieden werden eine endogene und exogene Form.

Die endogene Form wird In Abgrenzung zum Cushing-Syndrom als Morbus Cushing bezeichnet. Hier liegt eine Überproduktion vom adrenocorticotropen Hormon (ACTH) im Hypophysenvorderlappen bzw. die Überproduktion des Corticotropin-freisetzenden Hormons (CRH) im Hypothalamus vor. Damit ist die Cortisolmenge nicht entscheidend, sondern eine zentrale Überproduktion von Liberinen oder glandotrophen Hormonen, welche sekundär eine Überproduktion von Cortisol provozieren. Es können jedoch auch ektope ACTH-bildende Tumore ursächlich sein.

Eine weitere mögliche Ursache stellen Tumore der Nebennierenrinde dar, die zur Cortisol-Bildung befähigt sind. In seltenen Fällen wird CS durch genetische Störungen wie das Li-Fraumeni-Syndrom verursacht. Den größeren Anteil stellt jedoch das exogen ausgelöste Cushing-Syndrom dar, das meist iatrogen durch hohe Glucocorticoid-Gabe verursacht wird.

Charakteristische Symptome sind eine Gewichtszunahme am Körperstamm (Stammfettsucht), Gesicht (Vollmondgesicht) und Nacken (Fettpolster im Nacken, „Stiernacken“) sowie ein unnatürlicher Fettaufbau im Bauchbereich bei gleichzeitig dünnen Armen und Beinen. Betroffene neigen zudem zu Hautblutungen.

Des Weiteren treten violette Striae, Hypertonie, Muskelschwäche und Diabetes (sog. Steroiddiabetes) auf. Die Patienten leiden unter Osteoporose, einer schlechten Wundheilung, dünner Haut (Pergamenthaut), Akne, erektiler Dysfunktion, Menstruationsauffälligkeiten, Hirsutismus sowie einer erhöhten Infektanfälligkeit; häufig kommt es zu psychischen Symptomen wie Depressionsneigung oder Reizbarkeit.

Bei Kindern zeigt sich das Cushing-Syndrom durch eine abnehmende Wachstumsgeschwindigkeit mit gleichzeitiger Gewichtszunahme. Nach Beseitigung der Ursache bilden sich die meisten Symptome des Cushing-Syndroms zurück; unbehandelt ist die Lebenserwartung verringert. Das Inzidenzmaximum liegt zwischen 25 und 40 Jahren.