Morbus Waldenström
Der Morbus Waldenström stellt eine maligne proliferative Erkrankung der B-Zellen dar. Die genaue Pathogenese ist unklar, es kommt zur Vermehrung monoklonaler B-Zellen, die Organe wie das Knochenmark infiltrieren können und dort die Blutbildung stören.
Des Weiteren kommt es zu einer Überproduktion von IgM-Antikörpern. Die Ätiologie ist unbekannt, eine familiäre Häufung wird beobachtet. Patienten, die an Hepatitis B oder C, HIV oder Autoimmunerkrankungen leiden, besitzen ein größeres Erkrankungsrisiko. Hauptsymptome des Morbus Waldenström sind Müdigkeit, Leistungsschwäche, verstärkte Blutungsneigung, häufige Infektionen sowie schmerzlose Lymphknotenvergrößerungen.
Einige Patienten zeigen eine B-Symptomatik, es kann zu Hepato- bzw. Splenomegalie, einem Raynaud-Syndrom sowie zu Polyneuropathie kommen. In Folge der hohen IgM-Konzentrationen kann es zum Hyperviskositätssyndrom mit Symptomen wie Seh- und Hörstörung sowie Schwindel kommen.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 65 Jahren, Männer und hellhäutige Menschen sind häufiger betroffen. Der Morbus Waldenström zählt zu den indolenten Lymphomen, Symptome entwickeln sich über einen langen Zeitraum und die Krankheit wird oft nur zufällig diagnostiziert.
Eine Therapie ist erst nach Auftreten von Symptomen induziert (Watch & Wait). Es existiert keine kurative Therapie, die mittlere Überlebenszeit beträgt nach Beginn der Behandlung 5-6 Jahre.