Die Kunst der Selbstfürsorge: Ein Muss für mentale Gesundheit

Selbstfürsorge ist entscheidend für die mentale Gesundheit. Kleine Alltagsrituale helfen, den Geist zu stärken und Energie zu tanken.

Selbstfürsorge: Basis für eine gute Patientenversorgung

Der medizinische Berufsalltag ist oft geprägt von hohem Stress, langen Arbeitszeiten und enormer Verantwortung. Die eigene mentale Gesundheit gerät dabei meist in den Hintergrund. Doch Selbstfürsorge ist keine Nebensache, sondern eine essenzielle Voraussetzung für langfristige berufliche Zufriedenheit und eine gute und empathische Patientenversorgung. Wer stets nur für andere sorgt, ohne auf sich selbst zu achten, riskiert langfristig Erschöpfung und Burnout. Selbstfürsorge ist also gerade in medizinischen Berufen von hoher Relevanz.

Physisch und Psychisch: Mentales Wohlbefinden ist ebenso entscheidend

Sie wissen es am besten: Wenn uns körperlich etwas weh tut oder es uns nicht gut geht, dann gehen wir zu einem Arzt; wir kümmern uns um unseren Körper und tun alles dafür, dass wir uns schnell besser fühlen. Doch was, wenn es unserem Geist, unserer Seele, unserem Gehirn nicht gut geht? Das vernachlässigen wir oft, dabei sollten wir nicht nur auf unsere körperliche, sondern auch auf unsere mentale Gesundheit achten.

Ein gesunder Geist ist die Basis eines gesunden Körpers.

Wir stellen uns noch immer oft selbst hinten an, spielen unsere Bedürfnisse herunter und reden womöglich in Gedanken noch schlecht mit uns selbst. Dabei sollte es ganz selbstverständlich sein, dass wir einen fürsorglichen Blick auch auf uns selbst haben, auf unser Wohlbefinden achten und uns selbst liebevolle Aufmerksamkeit schenken – kurz: Dass wir rechtzeitig den Akku laden, bevor er anfängt zu blinken!

Selbstfürsorge ist ein Muss!

Wenn wir uns annehmen und akzeptieren, wie wir sind und uns selbst auch Gutes tun, steigern wir unser Glück. Dabei geht es nicht darum, perfekt zu sein, sondern freundlich und fair mit sich umzugehen – eben wie mit unserem Körper. Wir betreiben Self-Care, indem wir genau in uns hineinhören, sowie freundlich und verständnisvoll mit uns umgehen. Manchmal sind es die kleinsten Dinge, durch die wir uns gleich wohler und ausgeglichener fühlen. 

So geht gute Selbstfürsorge:

Ich mache es kurz und schmerzlos: Nehmen Sie sich regelmäßig kleine Auszeiten im Alltag. Es klingt zu leicht, um wahr zu sein, oder? Aber es ist echt schwierig bei all den vollgepackten Kalendern, Ansprüchen, Erwartungen und den unendlichen To-do-Listen. Fenster auf, durchatmen, in die Weite Tagträumen, setzen Sie sich in ein Café, auf eine Bank im Park oder machen Sie es sich im Pausenraum mit Noise-Cancelling-Kopfhörern gemütlich. Wir sind schließlich Human Beings und keine Human Doings. „Einfach mal sein“ geht im Macher-Modus leider oft unter – dabei ist es so wichtig. Zeit für sich alleine zu genießen ist ein wesentlicher Bestandteil von Selbstfürsorge. Aber auch Menschen in unserem Umfeld tragen viel zum eigenen Wohlbefinden bei. Umgeben Sie sich daher bewusst mit Menschen, die Sie inspirieren, Sie annehmen, wie Sie sind, und Ihnen Kraft spenden. Diese Mitmenschen geben Struktur und Sicherheit im Leben und helfen maßgeblich dabei, Ihren Akku zu laden.

Jeder braucht etwas anderes, um glücklich zu sein, also hören Sie darauf, was Ihnen gut tut. Folgende Self-Care-Praktiken können im Alltag (neben einer gesunden Lebensweise) eingebaut werden:

Klein aber fein: Mit minimalen Übungen entspannter durch den Alltag

Kennen Sie schon die Glücksglas-Übung? Nehmen Sie sich ein großes Einmachglas zur Hand und schreiben Sie kleine Glücksmomente auf Zettelchen, die dann ins Glas kommen. So kann man es von Zeit zu Zeit zur Hand nehmen und die schönen Momente Revue passieren lassen. So erlebt man sie mehrfach und kann davon zehren. Das können Sie auch als Team in der Praxis machen: Kleine Erfolgserlebnisse, Genesungsgeschichten oder besonders nette Patienten-Begegnungen können Platz darin finden.

Dieses Prinzip können wir auch etwas abwandeln und uns verschiedene Ideen, wie wir uns etwas gönnen können, auf Zettel schreiben und sie in einem Behältnis sammeln. Wenn wir merken, dass unsere Batterie gerade flattert und wir eine kleine Seelenstreicheleinheit gebrauchen könnten, um wieder aufzuladen, ziehen wir eines heraus und lassen uns überraschen, was wir uns Gutes tun können. Auch immer wieder eine erfrischende Idee zur Mittagspausengestaltung!

Indem wir uns selbst akzeptieren, annehmen und uns gut um uns selbst kümmern und mit kleinen Mitteln Seelenhygiene betreiben, steigern wir unser Wohlbefinden und können im zweiten Schritt dann für andere da sein und vor allem auch als Vorbild dienen, ganz nach dem Motto: Practice what you preach! Selbstfürsorge hat also nichts mit Egoismus zu tun, sondern im Gegenteil – damit, Energie zu tanken und uns selbst zu stärken, damit wir mit voller Kraft durchstarten und wieder für andere da sein können.

MFG_Logo.jpgGina Schöler ist Deutschlands Glücksministerin. Sie fasziniert mit der unabhängigen Initiative „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ europaweit tausende Menschen, Unternehmen und sogar Bundesministerien und macht als Trainerin, Speakerin und Autorin Werbung für Werte. Dadurch werden alle dazu angestiftet, das Bruttonationalglück zu steigern.