Unterschätzt: Die Unterversorgung im deutschen Gesundheitssystem

Ein Expertenteam warnt: Neben Über- und Fehlversorgung wird Unterversorgung zur neuen Bedrohung im Gesundheitswesen. Trotz zahlreicher Reformen fehlt der große Wurf.

Alarmierende Diagnose: Systemische Mängel in allen Sektoren

Eine Expertengruppe um Prof. Matthias Schrappe stellt dem deutschen Gesundheitssystem ein alarmierendes Zeugnis aus: Es sei "krank" und leide unter einem neuen Phänomen – der Unterversorgung. Trotz hunderter Gesetzesänderungen fehle der große Wurf, während in allen Sektoren gravierende Mängel auftreten. Besonders problematisch seien der Personalmangel in der hausärztlichen Versorgung, lange Wartezeiten bei Fachärzten, Versorgungsdefizite in Krankenhäusern sowie Engpässe bei Medikamenten und in der Pflege.

Grundlegende Reform statt isolierter Maßnahmen

Die Lösung sehen die Experten nicht allein in mehr Kapazitäten, sondern in einem strategischen Ansatz, der regionale Bedürfnisse berücksichtigt, Bürokratie abbaut und die interprofessionelle Zusammenarbeit fördert. Die Bekämpfung der Unterversorgung müsse an den "Sektoregoismen" ansetzen, die durch getrennte Budgets entstehen. Zudem plädieren die Autoren für eine schrittweise Auflösung des Beihilfesystems für Beamte und deren Integration in die gesetzliche Krankenversicherung.

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