VTE-Behandlung und Rezidivprophylaxe mit Apixaban
Bei tiefen Venenthrombosen (TVT) oder Lungenembolien (LE) handelt es sich um schwerwiegende Krankheitsbilder, die zu den venösen Thromboembolien (VTE) zählen. In Europa treten jährlich schätzungsweise 1,6 Millionen VTE-Ereignisse auf, in etwa 30% der Fälle können sie einen potenziell tödlichen Verlauf nehmen.<sup>1</sup>
Bei tiefen Venenthrombosen (TVT) oder Lungenembolien (LE) handelt es sich um schwerwiegende Krankheitsbilder, die zu den venösen Thromboembolien (VTE) zählen. In Europa treten jährlich schätzungsweise 1,6 Millionen VTE-Ereignisse auf, in etwa 30% der Fälle können sie einen potenziell tödlichen Verlauf nehmen.1
Eine Herausforderung bei diesen Erkrankungen ist, dass sie in vielen Fällen nur in spezialisierten Kliniken und Praxen korrekt und frühzeitig diagnostiziert werden. Zudem kann es zu schwerwiegenden Folgekomplikationen wie dem postthrombotischen Syndrom kommen.2
Neben der VTE-Behandlung ist vor allem die verlängerte Rezidivprophylaxe wichtig. Bei 11% der Patienten kommt es nach initialer VTE innerhalb von einem Jahr nach Absetzen der oralen Antikoagulation zu einem erneuten Ereignis.3
Was empfehlen die aktuellen Leitlinien?
Lange Zeit wurden Patienten mit VTE standardmäßig initial mit parenteralem niedermolekularem Heparin (NMH) oder Fondaparinux behandelt, begleitet von einer überlappenden und anschließend alleinigen Therapie mit einem Vitamin-K-Antagonisten (Ziel-INR: 2-3). Seit 2015 sind nun auch nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien (NOACs) als Therapieoption zur Behandlung und Rezidivprophylaxe von VTE in nationalen und internationalen Leitlinien vertreten.4–6 Die aktuelle Empfehlung ist, bei VTE-Patienten, bei denen eine Behandlung initiiert wird und die für eine NOAC-Behandlung in Frage kommen, NOACs bevorzugt vor VKA einzusetzen.5, 6 Das NOAC Apixaban (ELIQUIS®) ist z.B. für die Behandlung und Rezidivprophylaxe von TVT oder LE bis zu 6 Monaten und für die verlängerte Rezidivprophylaxe nach Abschluss einer 6-monatigen Antikoagulation in folgenden Dosierungen zugelassen (Abb. 1):2
Abb. 1: Dosierungsschema von Apixaban zur Behandlung und Rezidivprophylaxe von VTE. Bei der Behandlung von VTE mit Apixaban gibt es keine Dosisreduktionskriterien in Bezug auf Alter, Nierenfunktion oder Gewicht.2 Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 15 ml/min, dialysepflichtigen Patienten oder einer schweren Leberfunktionsstörung wird Apixaban nicht empfohlen.2
Dabei ist zu beachten, dass die Dosierung Apixaban 2,5 mg 2 x täglich ausschließlich für die verlängerte Rezidivprophylaxe nach abgeschlossener 6-monatiger Behandlung zugelassen ist.2
Zulassungsrelevant für den Einsatz in der Behandlung und Rezidivprophylaxe von VTE waren die Ergebnisse der Studien AMPLIFY7 und AMPLIFY-EXT8: Die Patienten profitierten in der Behandlung und Rezidivprophylaxe bis zu 6 Monaten (AMPLIFY) von einer niedrigeren Rate klinisch relevanter Blutungen versus einer Therapie aus Enoxaparin/Warfarin, bei vergleichbarer Wirksamkeit.7 In der verlängerten Rezidivprophylaxe nach Abschluss einer verlängerten 6- bis 12-monatigen Antikoagulation (AMPLIFY-EXT) war Apixaban signifikant wirksamer als Placebo, während die Rate klinisch relevanter Blutungen in der zugelassenen Dosierung von 2,5 mg 2x täglich auf Placeboniveau blieb.8
Weiterführende Links:
VTE = venöse Thromboembolien (tiefe Venenthrombosen (TVT) und/oder Lungenembolien (LE))
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Referenzen
- Cohen AT et al. Thromb Haemost. 2007; 98(4):756–764
- Fachinformationen Eliquis® 5 mg / 2,5 mg, aktueller Stand.
- Prandoni P et al. Haematologica. 2007; 92(2):199–205. doi:10.3324/haematol.10516
- Dt. Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin. AWMF S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie. Stand: 2015. AWMF Registernummer 065 – 002 - gültig bis 09.10.2020;
- Konstantinides SV et al. Eur Heart J. 2020; 41(4):543-603. doi:10.1093/eurheartj/ehz405
- Kakkos SK et al. Eur J Vasc Endovasc Surg. 2021; 61(1):9–82. doi:10.1016/j.ejvs.2020.09.023
- Agnelli G et al. N Engl J Med. 2013; 369(9):799–808. doi:10.1056/NEJMoa1302507
- Agnelli G et al. N Engl J Med. 2013; 368(8):699–708. doi:10.1056/NEJMoa1207541