Modernes VTE-Management mit praktischem Dosierungsregime – geht das? Aber sicher!
Das Dosierungsregime von Apixaban (ELIQUIS<sup>®</sup>) für die Behandlung und Rezidivprophylaxe bei venöser Thromboembolie (VTE) ist einheitlich und kommt ohne Reduktionskriterien aus. Wichtig ist, dass die empfohlenen Dosierungsstufen beachtet werden.
Das Dosierungsregime von Apixaban (ELIQUIS®) für die Behandlung und Rezidivprophylaxe bei venöser Thromboembolie (VTE) ist einheitlich und kommt ohne Reduktionskriterien aus.1 Wichtig ist, dass die empfohlenen Dosierungsstufen beachtet werden.
Zur Behandlung und Rezidivprophylaxe von venösen Thromboembolien stehen inzwischen mehr Optionen zur Verfügung als noch im Jahr 2000.2 Gleichzeitig können komplexe Therapieschemata und Wechselwirkungen Arzt und Patient vor eine Herausforderung stellen, z. B. wenn flexibel auf Komorbiditäten oder Patientensituationen eingegangen werden soll.
Mit den nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOACs) haben sich die Optionen für ein effektives Gerinnungsmanagement im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten vereinfacht. Was bedeutet das am Beispiel des NOAC Apixaban für den Alltag von Arzt und Patient?
Apixaban: Standardisierte Dosierung ohne initiale Heparineinleitung1 – zweimal täglich von Beginn an3
Der Wirkungseintritt bei der Behandlung mit Apixaban ist schnell, so dass Apixaban bereits in der initialen VTE-Behandlung und ohne Heparingabe eingesetzt wird. Die Behandlung erfolgt in drei aufeinanderfolgenden Dosierungsstufen+, um für jede der Behandlungsphasen (Akutbehandlung, Weiterbehandlung, verlängerte Rezidivprophylaxe) ein möglichst optimales Nutzen-Risiko-Profil zu ermöglichen (Abb.1).1, 4, 5 Die Dosierung von 2,5 mg 2 x tgl. ist ausschließlich für die verlängerte Rezidivprophylaxe zugelassen. Ein Gerinnungsmonitoring entfällt.1
Abb. 1: Dosierungsempfehlung* für Eliquis® zur Behandlung und Rezidivprophylaxe von TVT und LE.1 Tabletten nicht in Originalgröße dargestellt.
Keine Dosisanpassungen erforderlich‡
Im Unterschied zur Anwendung von Apixaban in der Schlaganfallprophylaxe bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern sind bei VTE-Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Dosisreduktionskriterien zu beachten – was die Handhabung in der Praxis vereinfacht (siehe Abb. 2).1
Selbst bei einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance [CrCl] 15-29 ml/min) ist Apixaban zwar mit Vorsicht einzusetzen, aber keine Dosisanpassung erforderlich. Lediglich bei einer CrCl unter 15 ml/min und bei dialysepflichtigen Patienten wird Apixaban nicht empfohlen.1
Zudem sind bei der Behandlung und Rezidivprophylaxe von VTE auch keine Dosisanpassungen von Apixaban wegen Alter, Geschlecht oder Körpergewicht notwendig.1
Abb. 2: Dosisanpassung bei VTE-Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht erforderlich.1
Flexible Möglichkeiten bei der Einnahme
Neben dem standardisierten Dosisregime und dem Fehlen von Dosisreduktionskriterien kann für den Patienten die mahlzeitenunabhängige Tabletteneinnahme eine Vereinfachung des Alltags bedeuten:1
- Die Tabletten werden mit Wasser eingenommen. Sollte der Patient die Applikation vergessen, wird empfohlen, das Medikament sofort einzunehmen und anschließend mit der zweimal täglichen Einnahme wie gewohnt fortzufahren.1
- Für Patienten, die keine ganze Tablette schlucken können, dürfen Eliquis Tabletten zerstoßen und in Wasser, 5 % Glucose in Wasser oder in Apfelsaft gelöst oder mit Apfelmus gemischt werden.1
- Zerstoßen und in 60 ml Wasser oder 5 % Glucose in Wasser gelöst, kann Eliquis auch über eine Magensonde verabreicht werden.1
VTE Behandlung und Rezidivprophylaxe mit Apixaban: „Daten der AMPLIFY-Studie besonders überzeugend“
Die praktischen Merkmale in der Anwendung von Apixaban stehen ergänzend neben überzeugenden Studiendaten zur Wirksamkeit und Sicherheit in der Behandlung und Rezidivprophylaxe von VTE:
„Für mich sind die Daten der AMPLIFY-Studie besonders überzeugend, weil mit Eliquis die Blutungen um mehr als zwei Drittel gegenüber Warfarin reduziert wurden bei gleichzeitig hoher Wirksamkeit“, betont Prof. Carl-Erik Dempfle vom Gerinnungszentrum Mannheim im Interview.
Die AMPLIFY-Studie zeigte ein gegenüber dem Enoxaparin/VKA-Schema verbessertes Sicherheitsprofil von Apixaban mit einer klinisch relevanten Reduktion des relativen Risikos schwerer Blutungen um 69 %.4 Eine Subanalyse der AMPLIFY-Studie mit Fokus auf die präspezifizierten Zeitpunkte 7, 21 und 90 Tage nach Behandlungsbeginn (Raskob et al 2016) zeigte: der direkte Faktor-Xa-Inhibitor war ohne initiale Heparineinleitung und überlappende Therapie von Anfang an und über den gesamten Zeitverlauf vergleichbar wirksam wie der bisherige Behandlungsstandard und dabei mit signifikant weniger schweren Blutungen assoziiert.3 Zudem reduzierte Apixaban laut einer weiteren Subanalyse die Dauer und Anzahl der Krankenhausaufenthalte von VTE-Patienten im Vergleich zu Enoxaparin/Warfarin.6
Apixaban für die Behandlung und Rezidivprophylaxe von VTE – Key Facts:
- vorteilhaftes Nutzen-Risiko-Profil für Ihre VTE-Patienten im Vergleich zu Enoxaparin/VKA1, 4
- keine Heparineinleitung notwendig1
- einheitliches Dosierungsschema: zweimal täglich von Beginn an1
- keine Dosisreduktionskriterien1
- mahlzeitenunabhängige Einnahme1
- Tabletten können zerstoßen werden1
VTE = Venöse Thromboembolie (tiefe Venenthrombose (TVT) und/oder Lungenembolie (LE))
* Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (CrCl 15-29 ml/min) ist Apixaban mit entsprechender Vorsicht einzusetzen. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 15 ml/min, dialysepflichtigen Patienten oder Leberfunktionsstörung wird Eliquis® nicht empfohlen.
+ Die Gesamt-Therapiedauer sollte nach sorgfältiger Abwägung des Nutzens der Behandlung gegen das Blutungsrisiko individualisiert werden. Die Dosierung von 2,5 mg 2x tgl. ist nur für die verlängerte Rezidivprophylaxe zugelassen.
‡ in Bezug auf Alter, Geschlecht oder Körpergröße
- Fachinformationen Eliquis® 5 mg / 2,5 mg, aktueller Stand.
- Drazen's Dozen: Articles That Changed Practice Since 2000. https://cdn.nejm.org/pdf/Drazens-Dozen.pdf, abgerufen am 01.08.2019.
- Raskob GE et al. Thromb Haemost. 2016; 115(4):809–816. doi:10.1160/TH15-09-0752
- Agnelli G et al. N Engl J Med. 2013; 369(9):799–808. doi:10.1056/NEJMoa1302507
- Agnelli G et al. N Engl J Med. 2013; 368(8):699–708. doi:10.1056/NEJMoa1207541
- Liu X et al. J Am Heart Assoc. 2015; 4(12). doi:10.1161/JAHA.115.002340