Apixaban zur VTE-Behandlung: überzeugende Wirksamkeit, weniger schwere Blutungen

In der AMPLIFY-Studie<sup>1</sup> erwies sich der Faktor-Xa-Hemmer Apixaban als wirksames und gut verträgliches Medikament zur Behandlung venöser Thromboembolien (VTE).<sup>1</sup> Die Patienten profitierten in der Studie insbesondere von dem im Vergleich zur Behandlung mit Enoxaparin/Vitamin-K-Antagonist (VKA) signifikant niedrigeren Risiko für schwere Blutungen.

In der AMPLIFY-Studie1 erwies sich der Faktor-Xa-Hemmer Apixaban als wirksames und gut verträgliches Medikament zur Behandlung venöser Thromboembolien (VTE).1 Die Patienten profitierten in der Studie insbesondere von dem im Vergleich zur Behandlung mit Enoxaparin/Vitamin-K-Antagonist (VKA) signifikant niedrigeren Risiko für schwere Blutungen.

AMPLIFY-Studie: Apixaban zur Behandlung von VTE

In der randomisierten, doppelt verblindeten AMPLIFY-Studie wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Apixaban (Eliquis®) im Vergleich zu Enoxaparin/Warfarin untersucht.1 Insgesamt wurden 5.395 Patienten mit einer akuten symptomatischen tiefen Venenthrombose (TVT) und/oder einer Lungenembolie (LE) über einen Behandlungszeitraum von 6 Monaten nachverfolgt. Apixaban wurde in der ersten Woche in einer Dosis von 10 mg 2 x täglich, danach 5 mg 2 x täglich bis zum Ende des 6. Monats verabreicht. Die Vergleichsgruppe erhielt Enoxaparin (mindestens 5 Tage) überlappend gefolgt von Warfarin.

Apixaban: So wirksam wie Enoxaparin/Warfarin

Als primärer Wirksamkeitsendpunkt wurde in AMPLIFY das Auftreten symptomatischer VTE-Rezidive oder VTE-bedingter Todesfälle untersucht. Unter Apixaban (n = 2.691) traten diese Ereignisse bei 2,3 % und unter Enoxaparin/Warfarin (n = 2.704) bei 2,7 % der Patienten auf (Abb. 1). Mit einem relativen Risiko von 0,84 (95 %-KI: 0,60-1,18; p<0,001 für Nichtunterlegenheit) erwies sich Apixaban somit als vergleichbar wirksam wie die Behandlung mit Enoxaparin/Warfarin.1

Abb. 1
Abb.1: Kumulative Kaplan-Meier-Kurven für das Auftreten eines VTE-Rezidivs oder VTE-bedingten Todesfalls (primärer Wirksamkeitsendpunkt) unter Apixaban vs. Enoxaparin/Warfarin in der AMPLIFY-Studie; modifiziert nach 1.

Signifikant niedrigeres Risiko für schwere Blutungen

Die gegenüber Enoxaparin/Warfarin vergleichbar gute Wirksamkeit von Apixaban war darüber hinaus mit einem guten Verträglichkeitsprofil verbunden. Schwere Blutungen (primärer Sicherheitsendpunkt) traten unter Apixaban signifikant seltener auf als unter Enoxaparin/Warfarin (Abb. 2): Das Risiko war gegenüber der konventionellen Therapie um relativ 69 % niedriger (RR: 0,31; 95 %-KI: 0,17-0,55; p<0,001).1 Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich für den kombinierten Endpunkt „schwere Blutungen oder klinisch relevante nicht schwere (CRNM) Blutungen“. Hier war das Risiko in der Apixaban-Gruppe um relativ 56 % gegenüber Enoxaparin/Warfarin reduziert (RR: 0,44; 95 %-KI: 0,36-0,55; p<0,001).1

Abb. 2
Abb.2: Kumulative Kaplan-Meier-Kurven zum primären Sicherheitsendpunkt schwerer Blutungen mit einer signifikanten Risikoreduktion für Apixaban vs. Enoxaparin/Warfarin in der AMPLIFY-Studie; modifiziert nach 1.

Apixaban: Für VTE-Patienten eine gute Single-Drug Therapieoption

In der AMPLIFY-Studie konnte über eine Behandlungsdauer von 6 Monaten ein positives Nutzen-Risiko-Profil in der VTE-Behandlung für Apixaban vs. Enoxaparin/Warfarin gezeigt werden. Die S2k-Leitlinien für die Diagnose und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie2 von 2015 empfehlen nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien (NOACs) wie Apixaban als mindestens gleichwertige Therapieoption zur bisherigen Standardtherapie. Aktuellere internationale Leitlinien, wie die CHEST-Leitlinie oder die Leitlinie der European Society of Cardiology für die Diagnose und Management der akuten Lungenembolie empfehlen inzwischen NOACs bevorzugt vor VKA einzusetzen, wenn eine orale Antikoagulation zur Behandlung einer TVT oder LE gestartet wird.3, 4

Aufgrund der Ergebnisse der AMPLIFY-Studie sowie der AMPLIFY-EXT-Studie zur verlängerten Rezidivprophylaxe von VTE ist Apixaban zugelassen zur Behandlung von tiefen Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie zur Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE.5

Hier finden Sie detaillierte Informationen zum Dosierungsschema von Apixaban.

Weiterführende Links:


VTE: venöse Thromboembolie (tiefe Venenthrombose (TVT) und/oder Lungenembolie (LE))

Referenzen

  1. Agnelli G et al. N Engl J Med. 2013; 369(9):799–808. doi:10.1056/NEJMoa1302507
  2. Dt. Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin. AWMF S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie. Stand: 2015. AWMF Registernummer 065 – 002 - gültig bis 09.10.2020;
  3. Kearon C et al. Chest. 2016; 149(2):315–352. doi:10.1016/j.chest.2015.11.026
  4. Konstantinides SV et al. Eur Heart J. 2020; 41(4):543-603. doi:10.1093/eurheartj/ehz405
  5. Fachinformation Eliquis® 5 mg / 2,5 mg, aktueller Stand.