Wiesbaden blickt auf eine lange Tradition als Kurstadt bis in die Römerzeit zurück. Noch heute sprudeln mitten im Stadtzentrum 26 heiße Quellen mit einer Temperatur bis zu 67 Grad. Im Jahr 2022 begeht die hessische Landeshauptstadt das Jahr des Wassers. Deshalb steht das Thema Wasser auch im Zentrum verschiedener Sitzungen auf dem 128. Internistenkongress. Von Cholera, Legionellen-Pneumonie bis Schistosomiasis erfahren Sie Neues über Wasser als Reservoir gefährlicher Infektionen. Störungen des Säure-Basen-Haushalts und der Elektrolyte sind ebenso Programmpunkte wie die Balneologie in der Inneren Medizin. Die Arbeitsgruppe JUNGE DGIM beleuchtet auf ihrem Kanal 2 Wasser in Zeiten des Klimawandels und als Fluchtweg.
Es sind die heißen Quellen, denen Wiesbaden seine Entwicklung zur Kur- und Weltkurstadt zu verdanken hat und die zu den heißesten Quellen Europas zählen. Aquae Mattiacorum, so der Name Wiesbadens zur Römerzeit, wurde wahrscheinlich zwischen 6 und 16 nach Christus als Genesungsbad für die Soldaten des römischen Heeres gegründet. Aquae steht für Wasser oder Bad. Mattiacorum bezieht sich auf einen Teilstamm der Chatten, die hier durch den römischen Feldherrn Drusus angesiedelt worden waren. Der römische Schriftsteller Gaius Plinius der Ältere hat die heißen Quellen erstmals schriftlich erwähnt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Wiesbaden unaufhaltsam zu einer internationalen Kurstadt. 1852 erhielt sie das Attribut „Weltkurstadt“. Staatsmänner, Gelehrte, Militärs, Gäste aus dem Hochadel, Herzöge, kaiserliche Hoheiten und Kaiser Wilhelm II. kamen regelmäßig zum Kuren nach Wiesbaden. Dichter und Schriftsteller wie Johann Wolfgang von Goethe, Honoré de Balzac, Clemens von Brentano, Fjodor M. Dostojewski, die Musiker Carl Maria von Weber, Robert Schumann, Nicolo Paganini oder Richard Wagner – sie alle gaben sich hier ein Stelldichein.
Das Wiesbadener Jahr des Wassers wurde am internationalen Tag des Wassers, dem 22. März, am Wiesbadener Kochbrunnen feierlich eröffnet. Dann wird dort – symbolisch – ein 15 Meter großes Schwert im Boden stecken. Es soll an die Geschichte des Riesen Ekko erinnern. Er hat der Legende nach bei einer Jagd eine Lanze in den Boden gerammt – und die Heilquellen fingen an zu sprudeln. Durch das ganze Festjahr sind Ausstellungen, Theater und Mitmachprojekte rund um das nasse Element geplant. Die DGIM wird zudem die Renovierung eines Brunnens stiften, der dann der DGIM und ihrem langjährigen Generalsekretär Emil Pfeiffer, dem Erstbeschreiber des Pfeifferschen Drüsenfiebers gewidmet wird. Der Brunnen steht direkt vor dem Kurhaus.
Wie entwickelt sich die Arzt-Patienten-Kommunikation im digitalen Zeitalter? Wer hat die Deutungshoheit bei DiGa s? Welche konkreten Hilfestellungen brauchen Ärztinnen und Ärzte für den Umgang mit der elektronischen Patientenakte? Diese und weitere Fragen adressiert das Frühjahrssymposium auf dem 128. Internistenkongress „Digitale Medizin in der Versorgung“. Die Ausrichtung dieser Veranstaltung, – traditionell am Kongress-Sontag –, liegt in den Händen der aktuell 28 Korporativen Mitglieder der DGIM (KM). Bei ihrer Themengestaltung greifen sie aktuelle Themen der Fachgesellschaft auf und steuern neue Blickwinkel und Perspektiven aus der Industrie bei. In diesem Jahr knüpfen die Vorträge an die Arbeit der im Jahr 2020 von der DGIM gegründeten „Kommission Digitale Transformation in der Inneren Medizin“ an.
Mehr Informationen zum 128. Internistenkongress finden Sie hier.
Terminhinweis
Frühjahrssymposium 2022 der Korporativen Mitglieder: „Digitale Medizin in der Versorgung“
Sonntag, 1. Mai 2022, 13.30–14.45 Uhr, Saal 10