Mit der Leopold-Lichtwitz-Medaille zeichnet die DGIM Personen aus, die sich durch ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Interessen der Inneren Medizin und der DGIM in außergewöhnlichem Maße hervorgetan haben. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Professor Dr. Tilman Sauerbruch.
Tilman Sauerbruch studierte von 1966 bis 1971 in Würzburg, Hamburg und Heidelberg. Nach der Promotion 1971 an der Universität Heidelberg machte er von 1972 bis 1979 die Weiterbildung zum Internisten und Gastroenterologen in Heidelberg, Pforzheim und München. Es folgte die wissenschaftlich klinische Ausbildung als Hochschulassistent an der Medizinischen Klinik II, Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach der Habilitation 1984 an der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde er 1984 C2-Professor ebenda. Von 1983 bis 1992 war er Oberarzt an der Medizinischen Klinik II, Klinikum Großhadern der Universität München und Ausbildungsermächtigter für den Schwerpunkt Gastroenterologie. 1991 wurde er C3-Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1992 folgte die C4-Professur an der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, verbunden mit der Leitung der Klinik für Allgemeine Innere Medizin. Von 2000 bis 2005 war er Prodekan und Dekan der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Von 2012 bis 2014 war er Professor für Innere Medizin und kommissarischer Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Endokrinologie an der Universitätsmedizin Göttingen. Seine klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen unter anderem im Bereich Pathogenese und Behandlung der portalen Hypertension von Gallenwegserkrankungen und der Leberzirrhose.
Neben seiner wissenschaftlichen Karriere übernahm Tilman Sauerbruch vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten, er war der Präsident der German Association for the Study of the Liver, Vorsitzender der Rheinisch-Westfälischen-Gesellschaft für Innere Medizin, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Vorsitzender der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, orsitzender der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen und gewählter Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft und stellvertretender Sprecher des SFB/TR 57.
Auch wurde er mit einer Reihe von Preisen und Auszeichnungen bedacht. Unter anderem erhielt er 1985 den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft, 1992 den Lucie-Bolte-Förderpreis, 2014 die Ludwig Heilmeyer-Medaille in Gold sowie den Recognition Award der European Association for the Study of the Liver. 2016 erhielt er zudem die Ehrenmitgliedschaft der DGIM. Seit Jahren übernimmt Sauerbruch die Funktion eines Liaison Officer zwischen der DGIM und dem IQWIC/GBA, was zu einer erheblichen Intensivierung der Interaktionen mit diesen für das Gesundheitswesen wichtigen Gremien geführt hat.
Mit der Medaille zeichnet die DGIM Personen aus, die sich durch ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Interessen der Inneren Medizin und der DGIM in außergewöhnlichem Maße hervorgetan haben. Die Fachgesellschaft ehrt auf diese Weise große Ärztinnen und Ärzte, außergewöhnliche klinische Lehrer und Forscher für ihr Lebenswerk. Sie drückt damit jenen Menschen ihren Dank und ihre Anerkennung aus, die das gesamte Gebiet der Inneren Medizin und ihre Fachgesellschaft vorangebracht haben. Die Verleihung auf dem diesjährigen Jahreskongress der DGIM konnte aufgrund der Kongressabsage nicht stattfinden und wird auf dem 127. Internistenkongress (30.04.–03.05.2021) nachgeholt.