Diabetes-Typ-1 bei Kindern: Warnzeichen früh erkennen und schnell handeln

Ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme und stetige Müdigkeit: Eltern sollten diese Symptome kennen und schnell handeln, denn unentdeckt und unbehandelt, ist Diabetes lebensbedrohlich.

Ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme und stetige Müdigkeit: Eltern sollten diese Symptome kennen und schnell handeln, denn unentdeckt und unbehandelt, ist Diabetes lebensbedrohlich. Mit diesem eindringlichen Appell startete die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) in der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im Schulterschluss mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) im Januar 2021 eine bundesweite Aufklärungskampagne und bittet Kinderärztinnen und -ärzte um ihre aktive Unterstützung.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 3000 Kinder und Jugendliche neu an Diabetes Typ 1. „Obwohl er die häufigste chronische Stoffwechselerkrankung in der Altersgruppe der bis 19-Jährigen ist, werden typische Symptome häufig zunächst falsch gedeutet und erst bei einer schweren Stoffwechselentgleisung mit Blutübersäuerung diagnostiziert. Diese diabetische Ketoazidose (DKA) kann im schlimmsten Fall tödlich verlaufen“, erklärt Professor Dr. med. Andreas Neu, frisch gewählter DDG Präsident, Kinderdiabetologe und Kommissarischer Ärztlicher Direktor an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Eine frühzeitige Aufklärung ist daher unerlässlich, um eventuellen schweren Erkrankungen vorzubeugen. Im Rahmen der im Januar 2021 gestarteten Kampagne wurden 150 Informationsflyer an alle niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte versandt, die Mitglied im BVKJ sind. Mit dem Flyer können sie Eltern bei der U6 und U7a umfassend beraten und über die Symptome aufklären. Die Kampagne ist zunächst für ein Jahr angelegt – mit Option auf Verlängerung. „Aus der Erfahrung des zwischen 2015 und 2017 durchgeführten Stuttgarter Ketoazidose-Präventionsprogramms wissen wir, dass eine solche Aufklärung die Häufigkeit einer DKA stark senken kann. Diese Informationskampagne ist das Vorbild für die nun laufende bundesweite Präventionskampagne", berichtet Privatdozent Dr. med. Thomas Kapellen, Sprecher der AGPD und Chefarzt der MEDIAN Kinderklinik „Am Nicolausholz“, Bad Kösen. Die Kampagne ist somit ein wichtiger Baustein, um Eltern gezielt zu erreichen, damit schwere Verläufe frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Wechsel im DDG Präsidium: Schwerpunkte in der pädiatrischen Diabetologie

Professor Dr. Andreas Neu hat am 19. Mai 2021 im Rahmen der DDG Mitgliederversammlung das Amt als neuer Präsident der Fachgesellschaft übernommen. Als Präsident möchte er die gesamte Bandbreite des Faches vertreten, aber auch Schwerpunkte in der pädiatrischen Diabetologie setzen und hierbei vor allem die Aufklärung sowie Prävention vorantreiben. Im Rahmen des Diabetes Kongresses, der in diesem Jahr erstmals komplett digital stattfand, erörterten Expertinnen und Experten u. a. auch aktuelle Forschungsentwicklungen der Kinderdiabetologie. Dabei wurde das Thema auch pressewirksam beleuchtet, um die Öffentlichkeit noch mehr für die lebensbedrohlichen Gefahren einer Ketoazidose zu sensibilisieren.

Im Rahmen der Expertenrunde „Best of Congress“ erhalten interessierte Ärztinnen und Ärzte am 16. Juni 2021 im Livestream bei Esanum eine prägnante und fachbezogene Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Informationen vom diesjährigen Diabetes Kongress – in komprimierter Form und mit Bezug auf die Patientenversorgung. Dabei können Teilnehmende über die Chat-Funktion jederzeit Fragen an die Experten richten. Geleitet wird der wissenschaftliche Austausch unter anderem von Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Aachen. DDG Präsident Professor Dr. Andreas Neu wird im Livestream ebenfalls als Experte zur Verfügung stehen. Anmeldungen zu „Best of Congress“ sind online unter https://www.esanum.de/best-of-congress-2021 möglich.

Weitere Informationen zur Aufklärungskampagne finden Sie unter: https://diabetes-kinder.de/