Kardiale ATTR-Amyloidose – kennen Sie die Warnzeichen?

Die Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) wird als Ursache einer Herzinsuffizienz häufig nicht erkannt. Dabei gibt es verschiedene Warnzeichen, die schon früh auf die Erkrankung hinweisen können.

Eine chronische Herzinsuffizienz kann viele Ursachen haben, wobei vor allem Herzinfarkt, Hypertonie und Klappenfehler dominieren. Andere Ursachen wie die Transthyrethin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) sind jedoch unterdiagnostiziert, denn sie werden häufig nicht oder erst zu spät erkannt. Unbehandelt beträgt die mediane Lebenserwartung bei Betroffenen nur ca. 3,6 Jahre nach Diagnosestellung.1

Umso wichtiger ist es, die verschiedenen Warnzeichen für eine ATTR-CM zu kennen, sodass frühzeitig eine gezielte Diagnostik und anschließend eine spezifische Therapie eingeleitet werden kann.

Welche Red Flags gibt es?

Aufmerksam werden sollten Sie vor allem bei männlichen Patienten ab 65 Jahren mit Herzinsuffizienz ohne eindeutige Anamnese, bei denen Medikamente gegen die Erkrankung wie Betablocker oder ACE-Hemmer nicht wirken oder unverträglich sind.2,3,4

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer „Red Flags“, die bereits einzeln oder gemeinsam auf die Erkrankung hinweisen können.2,3,4

Wie geht es weiter?

Ergeben sich Hinweise auf eine ATTR-CM, sollten Sie möglichst rasch eine Überweisung in eine kardiologische Praxis vornehmen. Diese kann den Verdacht mittels Echokardiographie oder MRT weiter untermauern und eine nuklearmedizinische Diagnosesicherung mittels Knochenszintigraphie veranlassen.5 Aufmerksame Hausärztinnen und Hausärzte können hierbei entscheidend zu einer schnelleren Diagnose und Therapie beitragen.

Mit zunehmender Aufmerksamkeit für die ATTR-CM haben sich in den letzten Jahren an zahlreichen Orten spezialisierte Zentren gebildet, die bei der Diagnostik und der Initiierung einer spezifischen Therapie unterstützen.

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Quellen

  1. Grogan M et al. J Am Coll Cardiol. 2016; 68(10): 1014-1020.
  2. Garcia-Pavia P et al. Eur Heart J. 2021; 42(16): 1554 – 1568; 11.
  3. Maurer MS et al. Circulation 2017; 135:1357-1377.
  4. Witteles RM et al. J Am Coll Cardiol HF 2019;7: 709-716.
  5. McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021;00:1-12.