- Maurer MS et al. Circulation 2017;135:1357-77
- Garcia-Pavia P et al. Eur Heart J 2021;42:1554–1568
- Witteles RM et al. J Am Coll Cardiol HF 2019;7:709-16
- McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021;42(36):3599-3726
Hausärzt:innen können bei der Suche nach den Ursachen einer Herzinsuffizienz eine zentrale Rolle spielen. Da sie die Betroffenen und ihre Befindlichkeiten bereits seit Jahren kennen, sind sie auch sensibler für auffällige Befunde, die auf die gar nicht so seltene ATTR-CM hinweisen können, bei der sich zunehmend unlösliche Amyloid-Fibrillen im Herzen ablagern. Solche „Red Flags“ können sich z. B. bei unzureichendem Ansprechen der standardmäßigen Herzinsuffizienz-Therapie oder stark erhöhten Troponin-Werten im Blut äußern.1,2,3
Herzinsuffizienz ohne eindeutige Anamnese
Häufige Symptome einer chronischen Herzinsuffizienz sind Belastungsdyspnoe, Orthopnoe und Ödeme in den unteren ExtremitätenMännliche Patienten ab einem Alter von 65 JahrenUnzureichendes Ansprechen auf Therapien gegen Herzinsuffizienz (fehlendes Ansprechen oder Unverträglichkeit)
Auffällige EKG-Befunde bei Verdacht auf ATTR-CM
Aufmerksam werden sollte man vor allem aber auch bei den folgenden Unstimmigkeiten im Elektrokardiogramm.1,2,3:
- ⮚ Niedervoltage:
- Abnormales Verhältnis von LV-Wanddicke zu QRS-Amplitude (relative Niedervoltage)
- absolute Niedervoltage (QRS < 0,5 mV in Extremitätenableitungen und< 1 mV in Brustwandableitungen) bei etwa 30 %
- ⮚ Q-Zacken oder T-Wellen-Veränderungen(„Pseudoinfarktmuster“)
- ⮚ Intraventrikuläre Leitungsverzögerung
- ⮚ AV-Block
- ⮚ Vorhofflimmern
- ⮚ AV-Block
- ⮚ Pseudoinfarktmuster
Jeder einzelne dieser Befunde ist jedoch noch kein Beweis, dass die Herzinsuffizienz durch eine ATTR-CM verursacht wird. Dies gilt auch für den Fall, wenn gleich mehrere solcher Auffälligkeiten im EKG, dem Labor oder der Anamnese für diesen Verdacht sprechen. Dringlichste Aufgabe der Hausärztinnen und Hausärzte ist es dann im Kontakt mit Kardiologen eine weitere Abklärung mittels Echokardiographie einzuleiten. Die Sicherung der Diagnose erfolgt nuklearmedizinisch mittels Szintigraphie, in der sich die Amyloid-Ablagerungen im Herzen schwarz darstellen oder mittels Gewebebiopsie durch Nachweis von Amyloidfibrillen.4