Durch innovative Bildgebung Therapieergebnisse sichtbar und erlebbar machen

&bdquo;Eintauchen&ldquo; in pathologisch ver&auml;nderte Knochen &ndash; mit der&nbsp;Augmented-Reality-App <em>Rheumality GO!</em><em><sup>&reg; </sup></em>demonstrierten Prof. Dr. Alexander Pfeil, Jena, und PD Dr. David Simon, Berlin, im Lilly-Symposium auf dem BDRh 2024 die Wirksamkeit von Ixekizumab und Baricitinib anhand zweier F&auml;lle der Psoriasis-Arthritis* (PsA) und rheumatoider Arthritis<sup>+</sup>&nbsp;(RA).

Das Besondere an der von Lilly Deutschland GmbH in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Erlangen entwickelten Rheumality GO!®-App ist die Immersion: Nutzer:innen können in die pathologisch veränderten Knochen „eintauchen“ und somit Einblick in die Krankheitsprogression gewinnen. Ärzt:innen können dies unter anderem als Instrument in der Lehre einsetzen: Prof. Dr. Pfeil erläuterte, dass die App ein geniales Tool für Student:innen, aber auch für RFA-Schulungen sei, weil auch Langzeitverläufe echter Patientenfälle gezeigt werden können. Weiter erklärte PD Dr. Simon, dass die App mittlerweile an verschiedenen universitären Standorten in der Lehre zum Einsatz komme und die Student:innen hellauf begeistert seien, da man sich alle Patientenfälle im Detail vertiefend anschauen kann. Darüber hinaus wird die Sammlung der Fälle immer größer.

Im Lilly-Symposium demonstrierten Dr. Welcker, Prof. Dr. Pfeil und PD Dr. Simon anhand der Patientenfälle aus der App die Wirksamkeit von Ixekizumab (Taltz®)1 bei der Behandlung der PsA sowie von Baricitinib (Olumiant®)2 bei der RA. Darüber hinaus konnten die Anwesenden auf dem BDRh-Kongress auch die Gelegenheit nutzen, um selbst die App zu testen.

Ixekizumab: Schnelle und kontinuierliche Wirksamkeit auf Gelenke und Haut sowie Verhinderung radiologischer Progression

Bei einer PsA ist eine schnell wirksame Therapie mit einem langfristigen Behandlungserfolg notwendig3, denn eine effektive Entzündungshemmung kann der Progression der Erkrankung vorbeugen.4 Mit der schnellen und anhaltenden Wirksamkeit von Ixekizumab kann die PsA zielgerichtet adressiert werden. PD Dr. David Simon demonstrierte anhand des Patientenfalles Maxa aus der Rheumality GO!®-App, dass eine starke Wirkung auf die Entzündung der Gelenke auch das Voranschreiten einer strukturellen Progression verhindern kann.

Erfahren Sie mehr zum PsA-Patient Max

Patientenfall: Max erhielt bereits 2013 die Diagnose Psoriasis vulgaris. Nachdem sich in den folgenden acht Jahren Arthralgien und Gelenkschwellungen entwickelten, stellte sich Max im Juni 2021 mit starken Gelenk- und Rückenschmerzen vor: Diagnose Psoriasis-Arthritis. Aufgrund der starken Schmerzen sowie einem Haut- und Nagelbefall fühlte sich der Patient in seinem Alltag massiv eingeschränkt. Im Verlauf der nächsten vier Monate kam es zu einem Wirkverlust der initialen Therapie mit Methotrexat. Im Oktober 2021 wurde die Therapie auf Ixekizumab umgestellt und bereits nach zwei Monaten kam es zu einer deutlichen Besserung der Symptome und einem Rückgang der Entzündungen. Auch besserten sich der Nagelbefall sowie die Schmerzen insgesamt, sodass Max sich heute wieder in der Lage fühlt, seinen Alltag normal zu bewältigen.

Wie der Patientenfall zeigt, ist es bei der Behandlung der PsA von entscheidender Bedeutung, sowohl die Gelenke als auch die Haut im Blick zu haben. Prof. Dr. Pfeil gab im Anschluss Hintergrundinformationen zur Wirksamkeit von Ixekizumab: In Studien wurde eine signifikante Wirkung bereits zwei Wochen nach Therapiebeginn beobachtet – unabhängig von einer Vorbehandlung mit Tumornekrosefaktor(TNF)-Inhibitoren zeigte sich eine Verbesserung der Gelenkbeschwerdenb und des Hautbildesc.5,6 Betroffene profitierten auch von dem kontinuierlichen Ansprechen unter Ixekizumab auf Gelenke und Haut über einen Beobachtungszeitraum von drei Jahren.7,8 

Zudem belegen Daten zu Ixekizumab, dass die Progression struktureller Schäden bereits in Woche 24 signifikant geringer im Vergleich zu Placebo war.5 Dabei betrug die Veränderung im modified Total Sharp Score (mTSS) durchschnittlich nur 0,17 Punkte (Placebo 0,49 Punkte, p ≤ 0,01). Weiterhin zeigte sich bei 74 % der PsA-Patient:innen nach drei Jahren keine oder nur eine minimale Progression peripherer Gelenkschäden.8 

Baricitinib: Langzeitdaten und umfassende Erfahrungen aus dem Praxisalltag

Einer der wichtigsten Faktoren bei der Behandlung der RA ist die Zeit: So sind bekannte Langzeitfolgen ein Rückgang der peripheren Knochenmasse und Knochenerosionen.9 Ist die gewählte Therapie nicht ausreichend wirksam, kann es zu einem destruierenden Verlauf kommen. Der von Prof. Dr. Pfeil geschilderte Patientenfall von Monaa zeigt nicht nur einen deutlichen Rückgang der Synovitis und der Schmerzen unter Baricitinib, sondern auch eine Verbesserung der peripheren Knochendichte.

Erfahren Sie mehr zur RA-Patientin Mona

Patientenfall: Im Jahr 2017 wurde bei Mona eine RA diagnostiziert. Die initiale Therapie mit Methotrexat wurde aufgrund von Nebenwirkungen auf Wunsch der Patientin abgesetzt. Auch die beiden Folgetherapien mit Certolizumab und Adalimumab mussten wegen eines unzureichenden Ansprechens abgebrochen werden. Die Erkrankung schritt in dieser Zeit schnell fort und die Patientin litt an starken Schmerzen aufgrund einer ausgeprägten Synovitis im Bereich der Fingergrundgelenke sowie des Handgelenks, weiterhin wies sie großflächige Knochenerosionen auf. Im Jahr 2019 wurde Mona in die BARE-BONE-Studie10,d aufgenommen und eine Therapie mit Baricitinib eingeleitet. Nach 52 Wochen waren die Erosionen nicht weiter fortgeschritten und es konnte eine Verbesserung der peripheren Knochendichte festgestellt werden. Darüber hinaus war die Synovitis deutlich rückläufig und die Schmerzsymptome verbesserten sich so weit, dass die Patientin ihren Alltag wieder unbeschwert genießen konnte.

Der Patientenfall verdeutlicht, dass eine schnelle und starke Entzündungshemmung zur Verhinderung von struktureller Progression bei RA von großer Bedeutung ist.

Dass die funktionellen Eigenschaften des Knochens mit dem Januskinase (JAK)-Inhibitor verbessert werden können, untermauern auch die Ergebnisse der BARE-BONE-Studie10,d, an der auch Mona teilnahm: Hier zeigte sich anhand von Scans der Speiche bei Patient:innen mit aktiver RA (n=27), dass sich über einen Zeitraum von 52 Wochen nicht nur die kortikale Porosität verringerte, sondern dass sich auch die Widerstandsfähigkeit des Knochens gegen mechanische Belastung verbessern konnte.10 

Rund sieben Jahre nach Zulassung untermauern weiterhin Real-World-Datene die starke Wirksamkeit von Baricitinib auch im Praxisalltag.11,12 Nach zwölf Wochen und über den Zeitraum von fast einem Jahr hinweg zeigte sich der JAK-Inhibitor in der Studie PERFECT-RA gegenüber TNFi überlegen.13 In der Studie RA-BE-REAL konnten Patient:innen mit Baricitinib zudem von einer zwei Jahre anhaltenden Wirksamkeit profitieren – unabhängig von ihrem Alterf oder der Vortherapie.12

Eine Aufzeichnung des Symposiums können Sie hier ansehen

App zum kostenfreien Download

Bereits seit 2020 verfügbar, wurden die Funktionen und Inhalte der kostenfreien Rheumality GO!® App jüngst erweitert: Insgesamt beinhaltet sie nun neun reale anonymisierte Patientenfälle, u.a. mit Wirbelsäulenvergleichen und hochaufgelöster FAPI-PET-CT-Bildgebungg sowie mit Bildern von bei PsA beeinträchtigter Haut.

Rheumality GO!® steht zum kostenfreien Download im App Store zur Verfügung (Zugang mit dem Passwort „Go-Lilly!“):

Fazit

Fußnoten

* Taltz®, allein oder in Kombination mit Methotrexat, ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis, die unzureichend auf eine oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
+ Olumiant® wird angewendet zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis bei erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Baricitinib kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat eingesetzt werden.
a anonymisiert
b ACR20-Ansprechen p < 0,001 vs. Placebo. ACR20: American College of Rheumatology; 20 % Ansprechen
c PASI 75-Ansprechen bei PsA in Woche 2, NRI: SPIRIT-P1 Biologika-naiv (n = 73) 25 %; SPIRIT-P2 TNFi- vorbehandelt (n = 73) 18 %. PASI 75: 75 %ige Verbesserung der PASI-(Psoriasis Area Severity Index) Kriterien im Vergleich zum Ausgangswert
d BARE BONE war eine prospektive, einarmige, interventionelle, offene, monozentrische Phase-IV-Studie, welche die Wirksamkeit von Olumiant® (4 mg) auf die Beschaffenheit der Knochen bei 27 Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver RA während 52 Wochen untersuchte (Effekte über 52 Wochen hinaus noch nicht untersucht).
e Hierbei handelt es sich um Daten aus der Behandlungsrealität, die nicht in randomisierten, kontrollierten und konfirmatorischen Studien, sondern ergänzend zu diesen Daten erhoben wurden.
f Für diese Patientenpopulationen gelten besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen laut aktueller Fachinformation: Patienten mit atherosklerotischen Herz-Kreislauferkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren, Patienten mit Risikofaktoren für maligne Erkrankungen, Patienten ab 65 Jahren und Patienten mit aktiven, chronischen bzw. wiederkehrenden Infekten in der Vorgeschichte.2
g FAPI-PET CT = Fibroblast Activation Protein Inhibitor Positronen-Emissions-Tomographie Chromatographie

Quellen

  1. Aktuelle Fachinformation Taltz®
  2. Aktuelle Fachinformation Olumiant®
  3. Poddubnyy D, Sieper J, Akt Rheumatol 2019; 44:352–359.
  4. van der Heijde D et al. Arthritis Res Ther 2020; 22: 18.
  5. Nash P et al. Lancet 2017; 389:2317–2327.
  6. Mease PJ et al. Ann Rheum Dis 2017, 76:79–87.
  7. Orbai AM et al. Rheumatol Ther 2021; 8:199–217.
  8. Chandran V et al. Rheumatology (Oxford) 2020; 59:2774–2784.
  9. McInnes IB et al. N Engl J Med 2011; 365(23):2205–2219.
  10. Simon D et al. Arthritis Rheumatol 2023;DOI:10.1002/art.42617.
  11. Van de Laar M et al. Arthritis Rheumatol 2023; 75 (suppl 9).
  12. Alten R et al. Rheumatol Rher 2023; 10_1575-1595.
  13. Oude Voshaar MAH, et al. Ann Rheum Dis 2023;83 (suppl 1):713.

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