RA-Therapie: Mit Baricitinib die Entzündung hemmen und die Knochen stärken

Baricitinib kann in der Therapie rheumatoider Arthritis* entscheidend die Weichen stellen: In einer unabhängigen Studie konnte der JAK-Inhibitor die Knochenfestigkeit verbessern und Entzündungen, Schmerz und Funktionseinschränkungen minimieren.<sup>1</sup>

Warum JAKi statt TNFi?

Für die Behandlung von Patient:innen mit rheumatoider Arthritis* (RA), die auf eine Monotherapie mit konventionellen DMARDs wie Methotrexat unzureichend ansprechen, stehen vor allem TNF- oder JAK-Inhibitoren zur Verfügung. Welche Vorteile sprechen für JAKi?

Wie hemmt Baricitinib die radiografische Progression?

Die kürzlich veröffentlichte unabhängige Studie BARE BONE& der Uniklinik Erlangen hat gezeigt, dass Baricitinib die Festigkeit der Knochen verbessert.1 Die Knochenerosion ist eine bekannte Begleiterscheinung von RA. Sie resultiert aus übermäßiger lokaler Knochenresorption und unzureichender Knochenneubildung.4

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:1

Verbesserung der Knochenfestigkeit
Nach 1 Jahr Behandlung mit Baricitinib verbesserten sich Bruchlast und Steifigkeit des Knochens signifikant.§
Reduktion der Entzündung
CRP- und ESR-Level sanken mit Baricitinib schnell und normalisierten sich bis Woche 24 (durchschnittliche Senkung CRP: 10,77 mg/dl, Senkung ESR: 8,33 mm/h)
Weniger Schmerzen und Bewegungseinschränkung
Reduktion des VAS (0 – 100 mm): -37 in Woche 24, -36 in Woche 52.
Senkung des HAQ-Scores von 0,7 (Ausgangswert) auf 0,36 in Woche 52.

Die Daten aus der BARE BONE Studie untermauern die oben genannten Ergebnisse aus den Studien RA-BEAM und RA-BEYOND.

Baricitinib ist seit Jahren in der Behandlung rheumatoider Arthritis etabliert – aus guten Gründen:

Abkürzungen

JAK: Januskinasen
JAKi: Januskinaseninhibitor
TNF: Tumornekrosefaktor
ΔmTSS SDC: Veränderung im mittleren Total Sharp Score, smallest detectable change
CRP: C-reaktives Protein
ESR: Erythrozyten-Sedimentationsrate
VAS: Visual Analog Scale
HAQ: Health Assessment Questionnaire
SDAI: Simplified Disease Activity Index
DAS28: Disease Activity Score-28

Fußnoten

* Olumiant® wird angewendet zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis bei erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Olumiant® kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat eingesetzt werden.
+ Olumiant 4 mg + MTX, Adalimumab + MTX; p ≤ 0,05.
& BARE BONE war eine prospektive, einarmige, interventionelle, offene, monozentrische Phase-IV-Studie, welche die Wirksamkeit von Olumiant® (4 mg) auf die Beschaffenheit der Knochen bei 27 Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver RA während 52 Wochen untersuchte (Effekte über 52 Wochen hinaus noch nicht untersucht).
§ Im Vergleich zum Ausgangswert (Baseline). Dies deutet auf eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastung und auf ein daraus möglicherweise folgendes verringertes Frakturrisiko hin. Zugrundeliegende Parameter: Biomechanische Eigenschaften: Knochensteifigkeit (kN/mm); Geschätzte Bruchlast (N); Volumetrische Knochenmineraldichte (mg HA/cm3).
° Für diese Patientenpopulationen gelten besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen laut aktueller Fachinformation: Patienten mit atherosklerotischen Herz-Kreislauferkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren, Patienten mit Risikofaktoren für maligne Erkrankungen, Patienten ab 65 Jahre und Patienten mit aktiven, chronischen bzw. wiederkehrenden Infekten in der Vorgeschichte. (aktuelle Fachinformation Olumiant)

Quellen

  1. Simon D, et al. Arthritis Rheumatol 2023. doi: 10.1002/art.42617. Online ahead of print.
  2. Taylor PC, et al. N Engl J Med 2017;376:652–62.
  3. van der Heijde D, et al. J Rheumatol 2022;49:133–41.
  4. Schett G, Gravallese E. Nat Rev Rheumatol 2012;8:656-64.
  5. Taylor PC et al. Ann Rheum Dis 2022;81:335–43 (PLUS SUPPLEMENTARY APPENDIX).
  6. BieberT, et al. Adv Ther 2022;39:4910–60.
  7. Takagi M, et al. Mod Rheumatol 2023;33:647–56.
  8. Caporali R, et al. Poster presented at EULAR 2022. POS0701.