Alpha-1-Proteinase-Inhibitor-Mangel
Bei dem Alpha-1-Proteinase-Inhibitor-Mangel (A1-PI-Mangel) handelt es sich um eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die sich bei allen Altersgruppen manifestiert. Sie ist gekennzeichnet durch eine Erniedrigung im Serumspiegel des wichtigsten Proteinase-Inhibitors, nämlich des Alpha-1-Antitrypsins (A1-AT).
Ursachen für diese seltene, angeborene Erkrankung sind Mutationen im Gen für A1-AT (SERPINA1, 14q32.1). Bei den häufigsten Mangelallelen handelt es sich um das PI Z und PI S. Bei schwerem A1-AT-Mangel besitzen Betroffene meist den homozygoten Genotyp PI ZZ.
In den meisten Fällen äußert sich der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel durch eine lungenbezogene Symptomatik, in selteneren Fällen kommt es auch zu Lebererkrankungen.
Durch den kontinuierlichen Verlust von Lungengewebe aufgrund des Angriffes der körpereigenen Neutrophilen-Elastase entwickeln sich Symptome wie Dyspnoe, Atemwegsobstruktionen und Husten. Emphyseme, manchmal zusammen mit Bronchiektasien, gehören zu den häufigsten Symptomen und treten vor allem im jungen Erwachsenenalter auf.
Ein weiteres charakteristisches klinisches Zeichen ist der Neugeborenen-Ikterus mit erhöhtem konjugierten Bilirubin. Sehr seltene Symptome sind die nekrotisierende Pannikulitis und die sekundäre Vaskulitis.
Risikofaktoren wie Zigarettenrauchen oder Staubexposition beschleunigen das Voranschreiten der Erkrankung.