Klinefelter-Syndrom
Das Klinefelter-Syndrom ist eine angeborene Erkrankung, die zu den numerischen Chromosomenaberrationen gehört. Die Erkrankung betrifft ausschließlich männliche Patienten, und ist definiert durch eine abnormale Anzahl der X-Chromosomen im Karyotyp.
Verursacht wird das Syndrom durch einen Fehler während der Meiose der elterlichen Keimzellen. Die Geschlechtschromosomen werden nicht ordnungsgemäß getrennt, so entsteht eine Überzahl an X-Chromosomen. Diese, auch heterosomal Aneuploidie genannte, Abweichung kann bei Betroffenen in unterschiedlicher Form auftreten. Bei etwa 80% liegt der Karyotyp 47, XXY vor. Möglich sind auch Mosaikformen mit Karyotyp 46, XY.
Sich manifestierende Symptome sind von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Mögliche Merkmale sind verkleinerte Hoden, niedriger Testosteronspiegel, erhöhte Gonadotropinsekretion, spärliche Körper-, Gesichts- und Schambehaarung, sowie Infertilität. Zusätzlich ist ein Hypogonadismus, eine Hyperplasie der Leydig-Zellen und eine überdurchschnittliche Körpergröße zu beobachten.
Die mentale Einschränkung ist nur sehr gering, oder überhaupt nicht vorhanden. Häufungen finden sich in einer verlangsamten Sprachentwicklung.
Der Schweregrad aller Symptome hängt mit der Anzahl der zusätzlichen X-Chromosome zusammen. Je größer die Überzahl, desto schwerer die Symptome.