Ein multiples Myelom (MM) ist ein unheilbares Malignom des Knochenmarks, welches zu den B-Zell-Lymphomen gezählt wird.
Kennzeichnend ist die monoklonale Vermehrung von Plasmazellen im Knochenmark, was zu einer überdurchschnittlichen Produktion von monoklonalen Immunglobulinen (IgG, IgA, IgD, IgM oder IgE) und/oder Bence-Jones-Proteinen führt. Multiple Myelome werden nach der Form der sezernierten Immunglobuline kategorisiert.
IgG-Myelome sind mit etwa 50% die häufigsten Myelome, gefolgt von solchen mit IgA-Ausschüttung und Leichtkettenmyelomen, bei denen lediglich inkomplette Immunglobuline (freie Leichtketten, Bence-Jones-Proteine) gebildet werden.
Der Begriff "multiples Myelom" bezeichnet eine diffuse Infiltration des Knochenmarks, während "Plasmozytom" für eine solitäre Plasmazellvermehrung steht. Meist werden allerdings beide Begriffe synonym verwendet.
Das MM ist typischerweise eine Erkrankung des älteren Menschen, der Häufigkeitsgipfel für das Erkrankungsalter liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.
Es gibt kein sicher bekanntes Risikoverhalten, durch welches eine Myelomerkrankung begünstigt wird. Diskutiert werden Exposition gegenüber ionisierender Strahlung und Pestiziden. Auch verschiedene genetische Translokationen, Adipositas und chronische Infektionen gelten als mögliche Risikofaktoren, deren Einfluss aber noch nicht ausreichend geklärt ist.
Der Erkrankung regelhaft voraus geht eine monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), hier besteht das Risiko einer Progredienz in ein behandlungsbedürftiges MM in Höhe von etwa 1%/Jahr.
Die überproduzierten Proteine lagern sich zum Großteil in der Niere ab und führen im Verlauf zur Niereninsuffizenz. Durch eine Knochenmarkssuppression der anderen Hämatopoetischen Reihen führt die Krankheit im Verlauf zur Anämie und zur erhöhten Anfälligkeit bakterieller Infektionen.
Des Weiteren kommt es zu Knochenschmerzen und Hyperkalzämie bedingt durch Osteolysen und pathologische Frakturen.