Nasu-Hakola-Krankheit
Die Nasu-Hakola-Krankheit wurde weltweit bisher in etwa 200 Fällen beschrieben und bezeichnet eine seltene Form der Leukodystrophie, gekennzeichnet durch eine fortschreitende präsenile Demenz, einem Frontallappen- Syndrom und wiederholten Knochenfrakturen der oberen und unteren Extremitäten aufgrund polyzystischer Knochenläsionen.
Den Krankheitsverlauf betreffend lassen sich vier Phasen benennen: Die latente, ossäre, frühe neurologische und späte neurologische Phase.
Nach einer normalen Entwicklung während der Kindheit (latente Phase) beginnt die ossäre Phase in der Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter (typischerweise zwischen 20 und 30 Jahren) mit Schmerzen in den Händen und Füßen, außerdem können wiederholte Frakturen der Gliedmaßen aufgrund polyzystischer und osteoporotischer Knochenläsionen auftreten.
Während der dritten oder vierten Dekade setzt die frühe neurologische Phase ein, hier unterliegt der Patient einem, für das Frontallappen-Syndrom typischen, Persönlichkeitswandel (Konzentrationsmangel, Euphorie und Verlust des Urteilsvermögens und sozialer Hemmungen). Auch epileptische Anfälle und anfangs milde, später jedoch progressive Gedächtnisstörungen können in dieser Phase beobachtet werden.
Die darauffolgende späte neurologische Phase bringt eine schwerwiegende Demenz mit sich. Patienten in dieser Phase können meist nicht mehr sprechen oder sich bewegen und sterben mit ungefähr 50 Jahren.
Der Erkrankung liegen Mutationen entweder im TYROBP-Gen oder im TREM2-Gen zugrunde, welche für das Tyrosin-Kinase-bindende Adaptor-Protein oder den dazugehörigen Rezeptor kodieren. die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.