Wiskott-Aldrich-Syndrom

Das Wiskott-Aldrich-Syndrom ist ein X-chromosomal rezessiv vererbter Immundefekt und betrifft fast ausschließlich männliche Patienten. Kennzeichnend ist die typische Symptomtrias aus Mikrothrombozytopenie, Ekzemen und rezidivierenden Infektionen. Weiterhin besteht ein erhöhtes Risiko für autoimmune Syndrome und maligne Erkrankungen.

Die Krankheit manifestiert sich im Säuglingsalter, meistens mit hämorrhagischen Symptomen wie Petechien, Purpura, gastrointestinalen oder intrakraniellen Blutungen. Darauf folgen akute oder chronische Ekzeme als zweiter charakteristischer Befund.

Aufgrund des kombinierten Immundefektes leiden die meisten Patienten häufig an viralen und bakteriellen Atemwegs-, Darm- oder Hautinfektionen, auch opportunistische Erreger wie EBV oder CMV werden häufig gefunden. Etwa 40% der Patienten leiden gleichzeitig an Autoimmunerkrankungen wie Vaskulitiden, entzündliche Darmerkrankungen, Arthritiden oder hämolytischer Anämie. WAS-Patienten haben in jedem Alter ein leicht erhöhtes Risiko Tumore zu entwickeln (insbesondere B-Zell-Lymphome).

Ursächlich für die Erkrankung ist eine Mutation im WAS Gen, welches für das ausschließlich in hämatopoetischen Zellen exprimierte Wiskott-Aldrich-Syndrom-Protein kodiert. Dieses Protein spielt eine wesentliche Rolle bei der Reorganisation des Aktinzytoskeletts, der Signalübertragung und der Apoptose.

Die Aktinbildung ist somit eingeschränkt, hierdurch kommt es zur verminderten Thrombozytenbildung aus den Megakaryozyten.