Auf Albanisch, Russisch oder Türkisch sprechen Mediziner vor der Kamera, um etwa Geflüchtete über die Impfung gegen das Coronavirus aufzuklären. Die Kampagne in 16 Sprachen läuft erfolgreich, aber in einigen Kommunen gibt es noch Verbesserungsbedarf.
Eine mehrsprachige Impfkampagne fördert aus Sicht des niedersächsischen Flüchtlingsrats die Impfbereitschaft unter Geflüchteten und Menschen ohne Deutsch-Kenntnisse in Niedersachsen. "Wir haben den Eindruck, die Quote der Impfwilligen ist seit der Kampagne angestiegen", sagte der Geschäftsführer vom Flüchtlingsrat Niedersachsen, Kai Weber.
Seit knapp zwei Monaten klärt die Kampagne landesweit Flüchtlinge über die Corona-Impfung auf. Bisher ist die Kampagne nach Angaben vom Flüchtlingsrat Niedersachsen «hervorragend angelaufen». Ziel der Kampagne sei es, Geflüchtete und alle Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, mit grundlegenden Informationen zum Impfen zu versorgen. Mit der Kampagne könne man gegen Vorbehalte oder Verschwörungstheorien halten.
Jedoch würden sich im Beratungsangebot "krasse Unterschiede" zwischen den Kommunen abzeichnen, da manche Kommunen auf persönliche Beratung ergänzend zu den Videos verzichten würden. So würden Informationen an Betroffenen vorbeigehen. "Es braucht auch persönliche Gespräche", ergänzte Weber. Besonders gemeinschaftliche Unterkünfte würden für Infektionen mit dem Coronavirus Hotspots darstellen. Hier müsse man mit mobilen Impfteams impfen.
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen hat gemeinsam mit der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung sowie der niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf (SPD), die Aufklärungskampagne ins Leben gerufen. In insgesamt 16 Videos klären Ärztinnen und Ärzte in ihren Muttersprachen prägnant und einfach verständlich über das Impfen gegen Corona auf. Sie thematisieren Impfreaktionen und Nebenwirkungen und widerlegen besonders verbreitete Mythen.