Ist bald Schluss mit Schniefen und Röcheln? In diesem Jahr sind mehrere Studien angelaufen, die Antikörper gegen eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen erproben. Es handelt sich um Studien der Phase 3, die eine Wirksamkeit abschließend prüfen.
"Ein Medikament könnte in drei bis fünf Jahren auf den Markt kommen. Das ist ein vergleichsweise kurzer Zeitraum", sagt Achim Beule von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Von der chronischen Sinusitis, wie die Entzündung der Nasennebenhöhlen medizinisch heißt, sind in Deutschland etwa elf Prozent der Bevölkerung betroffen. Als chronisch wird die Erkrankung bezeichnet, wenn sie länger als acht Wochen andauert. Bislang können Betroffene nur mit kortisonhaltigen Medikamenten behandelt werden, die deutliche Nebenwirkungen haben. Auch eine Operation ist möglich, wenn die Schleimhäute Wucherungen ausbilden, sogenannte Polypen.
Nicht bei allen Menschen sind die Nasennebenhöhlen voll ausgebildet. Es gibt maximal vier auf beiden Körperseiten: die Stirnhöhle, die Siebbeinzellen, die Keilbeinhöhle und die Kieferhöhle. Über ihre Funktion gibt es bislang keine medizinische Klarheit - vorhandene Thesen reichen von einer "Airbag"-Funktion bei Stößen gegen den Kopf bis zu einer Bedeutung für den Stimmklang.