Auch wenn Adipositas und Asthma häufig zusammen in der Kindheit auftreten, haben Forscher bisher nicht klar belegen können, ob Asthma tatsächlich zu Adipositas bei Kindern beiträgt. Die Wissenschaftler versuchten diese Forschungslücke zu schließen, indem sie die Auswirkungen von Asthma und Asthma-Medikamenten auf Fettleibigkeit bei Kindern näher untersuchen. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forscher kürzlich im American Journal of Respiratory and Critical Care.
Die Forscher untersuchten die medizinischen Aufzeichnungen von 2.171 nicht übergewichtigen Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren. Sie untersuchten dafür Daten, die über zehn Jahre in der Southern California Children's Health Study (CHS) gesammelt wurden. Während dieser Zeit maßen die Forscher jährlich das Gewicht und die Größe der Kinder und teilten sie daraufhin in eine von drei Gruppen ein (Normalgewichtig, übergewichtig und fettleibig). Die Forscher bewerteten das Asthma der Kinder auf Grundlage der Diagnose der Ärzte der Kinder. Mit Cox-Regression werteten die Forscher die Zusammenhänge von Asthma und Adipositas während der Nachbeobachtungszeit aus.
Zu Beginn der Studie waren über 18 Prozent der Kinder übergewichtig und bei über 13 Prozent war Asthma diagnostiziert worden. Im Laufe der Nachbeobachtungszeit entwickelten 15,8 Prozent der Kinder eine Adipositas. Nach statistischen Anpassungen fanden die Forscher heraus, dass Asthma in der frühen Kindheit zu Fettleibigkeit in den Folgejahren beiträgt, vor allem während der Kindheit und der Jugend.
Verglichen mit normalgewichtigen Kindern ohne Asthma, war die Wahrscheinlichkeit in der Nachbeobachtungszeit Adipositas zu entwickeln bei normalgewichtigen Kindern mit Asthma um 51 Prozent erhöht. Die Forscher machten zudem eine weitere interessante Entdeckung bei der Verbindung von Asthma-Medikamenten und Adipositas. Sie fanden heraus, dass die Verwendung von Asthma-Medikamenten in Notfällen, wie beispielsweise einem Asthma-Inhalator, das Risiko von Fettleibigkeit deutlich reduziert.