Allein bei dieser gesetzlichen Krankenkasse erhöhten sie sich 2014 und 2015 um zusammen 15 Prozent auf 822 Millionen Euro, teilte die Barmer am Dienstag in Berlin mit. Bemerkenswert seien dabei die regionalen Unterschiede, wie aus dem Heil- und Hilfsmittelreport 2016 hervorgeht.
So lagen demnach 2015 die Kosten für alle Heilmittel in Bremen pro Versichertem bei knapp 67 Euro, in Berlin 85 Prozent höher bei 122 Euro. Für die Behandlungen aufgrund von Diabetes erkrankter Füße (Podologie) seien die Pro-Kopf-Ausgaben in Sachsen 210 Prozent über denen in Bremen gelegen. Die Kosten für Therapien zur Verbesserung der Grob- und Feinmotorik (Ergotherapie) seien in Hamburg 120 Prozent höher gewesen als in Bremen.
Die Ärzteschaft sollte daher prüfen, wie man bundesweit eine medizinisch sinnvolle und wirtschaftliche Verordnung erreichen kann. Dies sei umso dringlicher, als mit dem geplanten Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz die Kosten noch weiter aus dem Ruder zu laufen drohen, erklärte Barmer-Chef Christoph Straub.
Heilmittel sind medizinische Heilbehandlungen, die von Vertragsärzten verordnet und von speziell ausgebildeten Therapeuten erbracht werden. Hilfsmittel helfen ein gesundheitliches Defizit auszugleichen, ohne es tatsächlich zu lindern, etwa Windeln bei Blasenschwäche oder ein Rollstuhl.