Zwei US-Astronauten haben bei einem mehr als siebenstündigen Einsatz im freien Weltall den Wärmeschutz der Internationalen Raumstation ISS verstärkt. Scott Kelly und Kjell Lindgren verlegten bei den anstrengenden Außenarbeiten zudem Kabel für einen Kopplungsstutzen, an dem private Frachter andocken sollen.
Weil die Montage länger gedauert habe als geplant, seien weniger wichtige Aufgaben verschoben worden, teilte die Flugleitzentrale in Koroljow bei Moskau am Donnerstag mit. Nach 7 Stunden und 16 Minuten stiegen die beiden Männer wieder in die Luken der ISS rund 400 Kilometer über der Erde.
Unterdessen macht eine Analyse zur Bakterienpopulation der ISS Schlagzeilen. Nasa-Forscher um Kasthuri Venkateswaran hatten dabei unter anderem verbreitete Bakterien entdeckt, die in der Regel relativ harmlos sind, bei geschwächten Menschen aber ernsthafte Erkrankungen auslösen können. Die Keime stammen vermutlich von den Astronauten selbst und von den regelmäßig angelieferten Ladungen die etwa Vorräte und technische Geräte enthalten. Zuvor waren auch schon mikrobielle Pilze aus den Räumen der ISS untersucht worden. Wie gefährlich die entdeckten Erreger tatsächlich für Astronauten sind, wurde in der Studie (DOI: 10.1186/s40168-015-0116-3) nicht analysiert. Das solle in weiteren Arbeiten untersucht werden, schreiben die Forscher im Online-Journal Microbiome.
Kelly und Lindgren hatten bei ihrem Außeneinsatz auch den kanadischen Roboterarm Canadarm-2 gewartet. Unterstützt wurden sie dabei an Bord vom Japaner Kimiya Yui. Für die beiden US-Astronauten war es der erste Einsatz im freien Weltraum. Lächelnd winkten sie während den Arbeiten in die Außenkameras. Bereits am 6. November stehen für Kelly und Lindgren die nächsten Außenarbeiten an, unter anderem am Kühlsystem. Auf der ISS forschen derzeit auch drei Russen und ein Japaner.
Text: dpa /fw
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