Das Klinikum Oldenburg sieht sich von Vorwürfen einer erhöhten Sterberate nach Bauchspeicheldrüsen-Operationen durch ein selber in Auftrag gegebenes Gutachten entlastet.
Die Operationen von Patienten mit Bauspeicheldrüsenkrebs seien korrekt ausgeführt worden, teilte das Klinikum am Donnerstag mit. Es sei für den Gutachter Lars Partecke kein systematischer Fehler bei der Anwendung der Operationstechnik zu erkennen gewesen. Die Sterbefälle seien auch nicht auf einen bestimmten Chirurgen zurückzuführen.
Medien hatten im Juni berichtet, dass überdurchschnittlich viele Patienten in Oldenburg während und nach komplizierten Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse gestorben seien. Das Klinikum hatte das Gutachten bereits im März 2018 in Auftrag gegeben und den Auftrag später erweitert. Insgesamt wurden deshalb für das Gutachten neun Patientenakten aus dem Zeitraum Februar 2017 bis Mai 2018 untersucht.
Die Oldenburger Staatsanwaltschaft prüft derzeit fünf Sterbefälle auf mögliche Behandlungsfehler. Dafür übergab das Klinikum der Staatsanwaltschaft einen Extrakt des Gutachtens. Das Klinikum werde die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft weiterhin durch eine offene Zusammenarbeit unterstützen.
"Es ist davon auszugehen, dass die Ermittlungen mit der notwendigen Sorgfalt geführt und schlussendlich auch eingestellt werden", hieß es in einer Pressemitteilung. Auch wenn durch das Gutachten kein Fehlverhalten der Ärzte nachgewiesen worden sei, nehme das Klinikum die Vorwürfe um die Qualität der Behandlung sehr ernst und setze kontinuierlich Schritte zur weiteren Verbesserung um.
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