Die Vergabe von Reinigungsleistungen in Krankenhäusern an Fremdfirmen sorgt in Mecklenburg-Vorpommern für eine höhere Kontrolldichte durch zuständige Mitarbeiter und Behörden. “Von landesweit 42 Kliniken haben 33 die Reinigung outgesourct. Die Einhaltung der Qualitätsstandards wird künftig besser beobachtet werden”, kündigte der Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Heiko Will, am Dienstag in Schwerin an. Gemeinsames Ziel sei die Eindämmung sogenannter Krankenhauskeime, die resistent gegen Medikamente sind und so zu Komplikationen nach Operationen führen können.
Wie aus dem von Will und Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) vorgelegten Jahresbericht hervorgeht, gab es 2104 in Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtung rund 260 hygienisch-mikrobiologische Untersuchungen. Diese umfassten in Krankenhäusern mehr als 15 000 Einzeluntersuchungen. Dabei seien insbesondere Mängel bei Reinigungsautomaten und Spülmaschinen festgestellt worden. Will bescheinigte den Kliniken aber auch ein gestiegenes Bewusstsein für die Problematik. So habe sich die Ausbildung des Hygienefachpersonals deutlich verbessert.
Allen Hygienebemühungen zum Trotz war in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Todesfälle durch gefährliche Krankenhauskeime gestiegen. Nach Erhebungen des Sozialministeriums waren multiresistente Erreger 2014 Ursache für den Tod von 17 Menschen. 2013 gab es laut Ministerium 11, 2012 nur 7 keimbedingte Todesfälle. 2011 waren es 10. Insgesamt meldeten Krankenhäuser, Ärzte und andere medizinische Einrichtungen im Land im Vorjahr 132 Fälle, in denen Patienten mit multiresistenten Erregern infiziert waren.
Hesse würdigte die Arbeit des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, das trotz Personalabbaus auf nun noch 475 Mitarbeiter eine verlässliche Arbeit leiste. Etwa jeder vierte Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern habe im Vorjahr Sozial- und Hilfsleistungen erhalten, die vom Landesamt verwaltet werden. Die Spanne reichte dabei vom 60-Euro-Zuschuss für eine Schülerexkursion bis hin zur millionenschweren Finanzierung der Schulsozialarbeit.
Laut Hesse prüfte und bewilligte die Behörde 2014 rund 2600 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 380 Millionen Euro. Gut zwei Drittel seien Landes-, ein Drittel EU-Gelder gewesen. Ein wichtiger Teil der Behördenarbeit sei dabei die Versorgung einer zunehmenden Zahl von Menschen mit Behinderung. Deren Anteil an der Bevölkerung hat sich in den vergangenen 15 Jahren auf 21 Prozent verdoppelt. Den Angaben zufolge gelten 216 000 Menschen im Land als schwerbehindert und haben somit Anspruch auf besondere Sozialleistungen.
Text: dpa /fw