Weil das Projekt erfolgreich ist, will die Gesundheitsverwaltung es ausweiten.
Nach dem Willen der Berliner Gesundheitsverwaltung sollen künftig auf allen Berliner Geburtsstationen so genannte Babylotsen im Einsatz sein. Das Projekt solle nach einer erfolgreichen Modellphase ausgeweitet werden, teilte die Verwaltung mit. Bei einer Auftaktveranstaltung am Dienstag will sie für das Kinderschutzprojekt werben. Die Idee dahinter: Krisen verhindern, bevor sie entstehen.
Sozialarbeiterinnen informieren als Babylotsinnen Schwangere und ihre Partner über Hilfsmöglichkeiten nach der Geburt. Bei Bedarf werden Mutter und Kind nach der Geburt an soziale Träger, Familienzentren oder andere Einrichtungen vermittelt. Außerdem bekommen sie Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen. Ziel ist es, Eltern durch passende Hilfsangebote das Gefühl von Überlastung und Überforderung zu ersparen. Denn das kann Aggressivität gegenüber Kindern oder Vernachlässigung befördern.
Babylotsen gibt es bislang an sieben Berliner Kliniken. Die Charité war die erste Berliner Einrichtung. In den Jahren seit dem Start im April 2012 habe sich gezeigt, dass das Angebot dringend notwendig sei, heißt es von der Charité. Die Babylotsinnen sprechen demnach jährlich mit fast 2000 Familien.
Laut Charité stoßen vor allem sehr junge oder besonders belastete Eltern schnell an ihre Grenzen. Ein fehlendes gutes familiäres Umfeld, finanzielle Sorgen, Integrationsprobleme, körperliche Erkrankungen oder auch psychische Belastung sind demnach die häufigsten Gründe für eine Überlastung.
Den Eltern entstehen keine Kosten für die Hilfe durch die Lotsen. Berlin ist laut Verwaltung das erste Bundesland mit einer flächendeckenden Finanzierung des Babylotsenprogramms aus einer Hand.
Themenspecial: Hier finden Sie interessante Neuigkeiten und weiterführende Artikel aus der Welt der Frauenheilkunde.